
Indien, Heizungsgesetz und Russland: Robert Habeck im Interview
Der Wirtschaftsminister reist nach Indien und will dort um Kooperation werben. Der Spagat ist enorm, denn es soll auch um Werte gehen. Den Schuldigen am wirtschaftlichen Abschwung Deutschlands hat Habeck schnell gefunden: Russland. Das Heizungsgesetz hält Habeck derweil für geglückt.
Indien, Heizungsgesetz und Russland: Robert Habeck im Interview
In einem Interview mit dem Nachrichtensender ntv sprach Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) über seine anstehende Reise nach Indien, den geglückten Ausstieg aus russischem Öl und Gas, die gefährliche Abhängigkeit von China und warum das Heizungsgesetz nach seiner Auffassung den Ausstieg aus dem fossilen Heizen bedeutet.
Habeck strebt weiterhin die völlige Entkopplung von Russland und eine größere wirtschaftliche Unabhängigkeit von China an. Indien ist dabei Habecks große Hoffnung, obwohl das Land sowohl Mitglied der BRICS als auch der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit ist, und damit eng mit Russland und China kooperiert.
„Es ist aber nicht so, dass Indien mit wehenden Fahnen versucht, Premiumpartner des Westens zu werden. Es kauft zum Beispiel viel Öl für wenig Geld aus Russland. Die Beziehung zu Indien ist wichtig, aber eben auch kompliziert. Das werden wir adressieren und auch kritische Felder ansprechen. (…)
Indien ist ein Land mit einer eigenen Kultur, eigenen Traditionen, eigenen Herausforderungen, eigenen Problemen. Es gibt dort auch Werte und Normen, die unseren nicht entsprechen. Dennoch kann es ein wichtiger Handelspartner werden. Gleichzeitig meiden wir schwierige Fragen wie die Menschenrechtslage nicht.“
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