Der Empörungstsunami: Warum die Berlinale-Preisrede nicht antisemitisch war Klaus Bachmann

Berlinale-Eklat: Warum die-Preisrede nicht antisemitisch war

Der Antisemitismus-Vorwurf um die Preisrede auf der Berlinale ist falsch. Es wird Zeit zu verstehen, was antisemitisch ist und was nicht. Ein Gastbeitrag.

Der Empörungstsunami: Warum die Berlinale-Preisrede nicht antisemitisch war

Der Antisemitismus-Vorwurf um die Preisrede auf der Berlinale ist falsch. Es wird Zeit, zu verstehen, was antisemitisch ist und was nicht. Ein Gastbeitrag.

Ben Russell, Guillaume Cailleau, Servan Decle und Jay Jordan (v.l.) mit dem Preis der Jury von Encounters für den besten Film Direct Action bei der Closing Ceremony mit Preisverleihung auf der Berlinale 2024 entgegen. Sie nutzten ihre Rede, um den Nahost-Krieg zu thematisieren.IMAGO/Nicole Kubelka

Lesen Sie hier den Text von Michael Wolffsohn zur Berlinale-Preisverleihung, der einen anderen Standpunkt vertritt.

Letzte Woche, fast zur gleichen Zeit, als die Berlinale zu Ende ging, saß ich in einem gerammelt vollen Seminarraum der University of Cape Town und erklärte Politikstudenten die Hintergründe der Völkermord-Klage, die die südafrikanische Regierung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag gegen Israel eingereicht hat.

Neben mir saßen zwei irische Gastdozenten, eine Ärztin, die in der Westbank arbeitet, und ein irischer BDS-Aktivist, der gegen Israel vom Leder zog. Ich habe schon mehrfach deutlich gemacht, dass ich wenig davon halte, den Völkermord-Vorwurf als Propaganda-Hammer einzusetzen – nicht in Bezug auf Israel und auch nicht in Bezug auf Russland.

Ich kann mich da auf den Internationalen Strafgerichtshof berufen, der bisher gegen keinen Bürger dieser Länder wegen Völkermord ermittelt, wohl aber wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Ich habe in Kapstadt darauf verzichtet, über den 7. Oktober oder darüber zu sprechen, „dass wir das in Deutschland anders sehen“ und ich habe auch nicht gegen den Völkermordvorwurf gegen Israel protestiert oder aus Protest den Saal verlassen. Das hätte niemanden überzeugt. Ich habe erklärt, warum es so schwer sein wird, den Völkermordvorwurf vor Gericht zu beweisen. Das fanden alle so interessant, dass ich wegen der vielen Nachfragen nach der Debatte das Buffet verpasste. Eigentlich ist es ja ein Erfolg, Leute, die mit einer eindeutigen Haltung in eine Debatte gehen, nachdenklich gemacht zu haben. Weiterlesen in berliner zeitung.de

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