Panzer vom Munde absparen

 

Panzer vom Munde absparen

Durchatmen: Es gibt nun doch einen Spielraum für Kriegsgerät und militärische Infrastruktur in Deutschland, wie der Finanzminister erklärt.

Panzer vom Munde absparen

Hornet Driver, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

Durchatmen: Es gibt nun doch einen Spielraum für Kriegsgerät und militärische Infrastruktur in Deutschland, wie der Finanzminister erklärt. Ein Kommentar.

Deutschland ist nun doch sicher. Jedenfalls wenn es strikt spart. Bundesfinanzminister Christian Lindner verlautbart heute, dass er einen »Milliarden-Spielraum für die Verteidigung« sehe. Bei disziplinierter Haushaltsführung täten sich da Möglichkeiten auf. Anders gesagt: Wenn wir uns jetzt am Riemen reißen und sparen, können wir uns bald etwas Tolles leisten.

Wenn es Rheinmetall gut geht …

Weitere Taurus etwa. Noch einige Panzer vielleicht. Und ein abhörsicheres Kommunikationsmittel für Generale mit Kriegspräferenzen. Bedarfe gibt es genug! Spare in der Not, dann hast du im Weltuntergang. Darauf dürfte ein Volk in geübter Haushaltsdisziplin schon stolz sein, wenn es sich so einen Vernichtungsapparat auf Kettenrädern vom Munde abspart.

Gut, wir haben kein Schienennetz, das leistungsfähig und zuverlässig ist. Personalengpässe führen sogar dazu, dass Nahverkehrsbetriebe ihre Fahrpläne diesem Umstand anpassen. Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) macht das beispielsweise. Wie man Abbau vergoldet, weiß in diesem Lande wirklich jeder. Auch der RMV ist darin geübt und nennt die Fahrplanausdünnung einen Beitrag zu »mehr Verlässlichkeit in Frankfurts Nahverkehr«. Krankenhäuser schließen, die Länder investieren nichts mehr in die Hardware der Gesundheitsbetriebe. Es gibt laut Statistischem Bundesamt einen jährlichen Bedarf an 400.000 Wohnungen – gebaut wurden im Jahr 2022 nur 295.274 Wohneinheiten. Nur 25.000 davon waren Sozialwohnungen. Und so weiter und so fort.

Gürtel enger schnallen für den Taurus

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