Russland erbeutet fast unbeschädigte britische Storm-Shadow-Rakete von Thomas Röper Ant-Spiegel

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Exklusiv

Russland erbeutet fast unbeschädigte britische Storm-Shadow-Rakete

von Thomas Röper

7. Juli 2023

Russischen Einheiten ist es gelungen, einen fast unbeschädigten modernen britischen Storm-Shadow-Marschflugkörper zu erbeuten. Dessen Technik wird nun studiert und ausgewertet. Hier erzähle ich exklusiv, wie den Russen das gelungen ist.

Storm Shadow ist ein von Großbritannien und Frankreich entwickelter Marschflugkörper mit einer Reichweite von 560 Kilometern, der einen Sprengkopf von fast einer halben Tonne Gewicht tragen kann. Für den Export außerhalb der NATO wurde die Reichweite auf 250 Kilometer begrenzt. Diese Exportversion des Marschflugkörpers hat Großbritannien an die Ukraine geliefert, die ihn inzwischen vermehrt einsetzt und dabei immer wieder auch zivile Ziele im Donbass angreift.

Die Storm Shadow ist ein modernes Waffensystem, das 2002 in Dienst gestellt wurde, der Stückpreis liegt bei etwa einer Million Dollar.

Natürlich wünschen sich die Militärs eines jeden Landes, moderne Waffen des Gegners in die Hände zu bekommen, um deren Technik zu studieren, von ihnen zu lernen und auch ihre Schwachstellen herauszufinden. Genau das ist Russland am Donnerstag gelungen, denn russische Soldaten haben eine abgestürzte und dabei nicht explodierte Storm Shadow bergen können.

Das ist Einheiten der Freiwilligeneinheit BARS-11 und dem Kommando der Freiwilligeneinheit „Zarenwölfe“ in der Region Saporoschschje gelungen. Bei meinen letzten Reisen in den Donbass war ich bei den „Zarenwölfen“, in deren Führung auch Dmitri Rogosin, der ehemalige Chef der russischen Weltraumagentur Roskosmos, tätig ist, den ich mehrmals interviewt habe und mit dem ich weiterhin in Kontakt bin. Rogosin hat die Erfolgsmeldung unter anderem auf Telegram gepostet und dazu geschrieben:

„Jetzt können wir aufatmen. Die zweitägige Operation zur Evakuierung des erbeuteten Storm Shadow wurde erfolgreich abgeschlossen. Die Rakete wurde soeben an eines unserer Rüstungsunternehmen übergeben, dessen Experten die Algorithmen des Steuerungssystems dieser gefährlichen Raketenwaffe „entschlüsseln“ und mit den Experten der Luftabwehr teilen werden.
Ich danke den Kämpfern der Freiwilligeneinheit BARS-11 und dem Kommando der Einheit „Zarenwölfe“ in der Region Saporoschschje, besonders Oberst Artur Batsew (Rufname „Python“), für ihren Mut. Unsere Jungs mussten unter Artilleriebeschuss den Storm Shadow aus der „Grauen Zone“ der Kontaktlinie bergen. Der Feind versuchte, uns daran zu hindern, eine solche Trophäe zu erbeuten und in das Mutterland zu bringen, indem er seine Aufklärungs- und Sabotagetruppen schickte, um sie retten, aber unserer Jungs haben die Aufgabe gemeistert und mir soeben über das Ergebnis berichtet. Gut gemacht!
Ich hoffe, dass die Spezialisten der russischen Verteidigungsindustrie durch das „Trepanieren“ des Steuerungssystems dieser Rakete schnell ein Gegenmittel für unsere Luftabwehr finden und den britisch-französischen Sturm besänftigen können.
Gute Jagd und tolle Trophäe bei den „Zarenwölfen“!“

Da ich Rogosin kenne, habe ich ihn angeschrieben und um Details gebeten und die waren tatsächlich interessant. Rogosin ist, was beim ehemaligen Chef von Roskosmos nicht überraschend ist, technikbegeistert. Die „Zarenwölfe“ arbeiten und forschen sehr intensiv an Drohnen, wie ich meinen Besuchen in deren Basis weiß, wo ich die Ingenieure bei der Arbeit gesehen habe.

Vor einigen Tagen waren sie gerade dabei, an der Front in Saporoschschje eine Abfangdrohne zu testen und plötzlich fiel der Storm-Shadow-Marschflugkörper vom Himmel. Natürlich konnte Rogosin mir keine Details schreiben, aber seine Andeutungen sprechen dafür, dass sie bei dem Test ihrer Drohne, deren Aufgabe das Abfangen anderer Flugobjekte ist, mehr oder weniger zufällig die Storm Shadow vom Himmel geholt haben, die dabei genau auf der Frontlinie abgestürzt ist.

Daraufhin haben heftige Kämpfe begonnen, weil die ukrainischen Streitkräfte den Storm Shadow zerstören wollten, damit er nicht in russische Hände fällt. Nach zweitägigen Kämpfen ist den Jungs von BARS-11 und den „Zarenwölfen“, von denen ich einige persönlich kennengelernt habe, gelungen, die Storm Shadow zu sichern und zu bergen.

Nächste Woche werde ich übrigens wieder im Donbass sein und wahrscheinlich werde ich auch nach Saporoschschje fahren. Vielleicht erfahre ich vor Ort mehr, was ich darüber berichten kann.

Diese Bilder hat Rogosin mir von der „Trophäe“ geschickt.


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