Während ukrainische Nazis weißgewaschen werden und russische Künstler in Deutschland ihre Posten verlieren… Was für eine verlogene Heuchelei! Dank an die Nachdenkseiten. Evelyn Hecht-Galinski
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Eine Welle namens Cancel Culture rollt durch das Land – jetzt hat es einen berühmten, verstorbenen Künstler erwischt: Herbert von Karajan.
Das geht heutzutage im deutschen Kulturbetrieb ruckzuck: Fällt eine bekannte, berühmte Person (eine lebende, eine historische), die im Licht der Öffentlichkeit steht, in Ungnade der moral- und meinungsführenden Klasse, wird diese Persönlichkeit ausgegrenzt. Die Formen dieses Cancel-Culture-Treibens sind häufig, vielfältig und besorgniserregend zu beobachten. Das Ausladen, Diffamieren gehören dazu oder ein Sturz, indem ein Denkmal einer missliebigen Person, hier konkret das von Herbert von Karajan, Musiker, Dirigent, einst und bis heute bekanntes und ungestraftes NSDAP-Mitglied, entfernt wird – an dessen alter Wirkungsstätte, dem Theater in Aachen. Dass von Karajan eine ambivalente Vergangenheit bis 1945 hatte, war stets bekannt, es hat ihm in der Bundesrepublik nicht geschadet, er wurde berühmt und verehrt bis heute. Doch jetzt packt Cancel Culture zu und die Büste Karajans ein. Ein Kommentar von Frank Blenz.
Es gibt ihn wieder – den Denkmalsturz
Der Deutschlandfunk hat in seinen aktuellen Kulturnachrichten einen Denkmalsturz mitten in Deutschland gemeldet, eine Aktion, die zu der durch das Land rollenden Cancel-Culture-Welle passt. Was immer mal wieder aus anderen Ländern berichtet wird, zum Beispiel aus der Ukraine, wo Statuen von Puschkin verschwinden, geschieht jetzt bei uns.
Das Theater Aachen hat eine Büste von Herbert von Karajan aus dem Foyer entfernt. Karajan, der 34 Jahre als Chefdirigent die Berliner Philharmoniker leitete, war von 1935 bis 1942 Generalmusikdirektor in Aachen. Kurz nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten trat er in die NSDAP ein, sowohl in Deutschland als auch in Österreich – und bis Februar 1945 dirigierte er in der NS-Diktatur Konzerte.
Das alles ist seit vielen Jahren, wenn nicht Jahrzehnten bekannt. Das Theater Aachen beruft sich aber jetzt erst auf Forschungsergebnisse, die zur Entfernung der Büste geführt haben. Stattdessen soll nun Wolfgang Amadeus Mozart im Foyer platziert werden.
(Quelle: deutschlandfunk.de)
Der Sturz eines Denkmals wie hier einer Musiklegende an seiner alten Wirkungsstätte ist auch Thema in weiteren Medien. So schreibt der Bayerische Rundfunk zum Vorgang:
Wer bislang das Foyer des Theaters Aachen betrat, der erblickte eine bronzene Büste des österreichischen Dirigenten Herbert von Karajan. Dies wird in Zukunft nicht mehr so sein. Generalintendantin Elena Tzavara teilte mit, neueste Forschungsergebnisse und der Vortrag eines Karajan-Biografen machten deutlich, „dass Herbert von Karajan in der NS-Zeit kein unbeschriebenes Blatt war“. Aus diesen Gründen habe das Theater nun die Büste entfernt. Weiterlesen in den nachdenkseiten.de
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