Scholz auf Ukraine-Mission in den USA: Deutschland war nie nur Getriebener von Peter Nowak

Scholz auf Ukraine-Mission in den USA: Deutschland war nie nur Getriebener

Großmacht-Träume unter dem Label Ukraine-Solidarität: Die deutsche Sehnsucht nach dem Ende der Nachkriegsordnung von Jalta. Ein Kommentar.

Scholz auf Ukraine-Mission in den USA: Deutschland war nie nur Getriebener

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Selbstbewusst, aber selbstlos? Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geht es um mehr als die Ukraine. Archivbild: The White House / CC0 1.0

Großmacht-Träume unter dem Label Ukraine-Solidarität: Die deutsche Sehnsucht nach dem Ende der Nachkriegsordnung von Jalta. Ein Kommentar.

„Diesmal fliegt Olaf Scholz nicht als Zauderer in die USA, sondern als Antreiber: Die Amerikaner sollen endlich wieder der Ukraine helfen“, so beschreibt die taz die angeblich vertauschten Rollen, die Kanzler Scholz (SPD) und seine Gastgeber bei seinem jüngsten US-Besuch einnahm. Dabei hat dieser Besuch nur deutlich gemacht, was auch Teile der deutschen Friedensbewegung bis heute nicht wahrhaben wollen.

Deutschland zwischen Führungsanspruch und US-Abhängigkeit

Da wurde allzu oft ein Bild gezeichnet, das schon seit den 1980er-Jahren fragwürdig ist, aber heute ganz sicher nicht mehr stimmt: Demnach sind die USA der weltpolitische Akteur, der weltweit Konflikte vorantreibt – und Deutschland wird dann dafür kritisiert, dass es sich von den USA antreiben lässt. Dann wird als Lösung eine Emanzipation Deutschlands von den USA gefordert.

Da muss man sich nicht wundern, wenn sich plötzlich Bündnispartner von Rechts aufdrängen, die auch schon lange mehr „deutsche Souveränität“ fordern. Dabei wird ein solches Bild der Rolle Deutschlands spätestens seit 1989 längst nicht mehr gerecht. Anfang der 1990er-Jahre war es das gerade wiedervereinigte Deutschland, das bei der Zerschlagung des multiethnischen Jugoslawien die Führung übernommen hatte, in dem es Slowenien und Kroatien anerkannte.

Wie deutscher Nationalismus in der Jugoslawien-Krise erstarkte

Den wieder erstarkten deutschen Eliten war Jugoslawien schon deshalb verhasst, weil dort eine Partisanenbewegung die Wehrmacht aus dem Land vertrieben hatte. Ähnlich wie im Fall der Sowjetunion als Vorgängerin der russischen Föderation, der viele Deutsche die Niederlage von Stalingrad nicht verziehen haben. Weiterlesen bei telepolis.de

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