
Sprachverbot des Tages: Hebräisch
Vor dem Reichstagsgebäude dürfen keine Reden auf Hebräisch gehalten werden. Eine solche Auflage für ein palästinasolidarisches Camp bestätigte die Berliner Polizei gegenüber junge Welt. * Foto: Funke Foto Services/IMAGO
Sprachverbot des Tages: Hebräisch
Von Nick BraunsVor dem Reichstagsgebäude dürfen keine Reden auf Hebräisch gehalten werden. Das ist kein Gesetz aus brauner Vorzeit, sondern eine Ende letzter Woche erlassene Auflage der Berliner Polizei nach dem »Versammlungsfreiheitsgesetz«. Sie gilt für ein auf der Wiese vor dem Parlament errichtetes palästinasolidarisches Protestcamp. Ihre Forderungen nach einem »gerechten Frieden« in Nahost und einem Ende deutscher Waffenlieferungen an Israel dürfen die von Blöd bis Tagesspitzel unter antisemitisch-terroristischen Generalverdacht gestellten Aktivisten indessen nur in Sprachen, derer die zu ihrer Überwachung aufmarschierten Polizisten auch mächtig sind: Deutsch und Englisch – sowie in einem Zeitfenster ab 18 Uhr Arabisch. Denn dann hat der Polizeidolmetscher Zeit. Untersagt wurden dagegen explizit Ausrufe oder Gesänge in Hebräisch, aber auch auf Gälisch. Gegen mehrere Iren, die Solidaritätslieder in dieser Amtssprache der irischen Republik angestimmt hatten, wurden deswegen Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Weiterlesen in jungewelt.de
--
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.