Taurus-Debatte: Scheingefechte und ein echtes Problem Von Dagmar Henn

Taurus-Debatte: Scheingefechte und ein echtes Problem

Lesen die bundesdeutschen Politiker wirklich selbst aus der westlichen Presse nur jene Artikel, die nach wie vor von einem Sieg der Ukraine träumen? Oder warum wird jetzt gerade die Geschichte mit den Taurus-Raketen wieder hochgekocht, wo viele auf Distanz gehen?

Taurus-Debatte: Scheingefechte und ein echtes Problem

Von Dagmar Henn

 

Lesen die bundesdeutschen Politiker wirklich selbst aus der westlichen Presse nur jene Artikel, die nach wie vor von einem Sieg der Ukraine träumen? Oder warum wird jetzt gerade die Geschichte mit den Taurus-Raketen wieder hochgekocht, wo viele auf Distanz gehen?

Wenn man nach der deutschen Presse geht, läuft derzeit eine Neuauflage der politischen Debatte um die Lieferung deutscher Taurus-Raketen an die Ukraine. Die Meldungen erwecken den Eindruck, es sei eine Entscheidung getroffen worden, vielmehr: Sie echauffieren sich, der Vorgabe des gegenwärtigen deutschen Haltungsjournalismus entsprechend, darüber, dass Bundeskanzler Olaf Scholz eine Lieferung ablehne, obwohl man doch allgemein unterstellt habe, er werde in angemessener Zeit schon weich werden.

Auslöser dieser PR-Runde für eine deutsche Taurus-Lieferung ist ein Artikel von Paul Ronzheimer in der Bild, der selbst im Kern auf inoffiziellen – also nicht überprüfbaren – Informationen über Aussagen Scholz‘ im nicht öffentlichen Teil einer Sitzung des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags in der vergangenen Woche beruht. Sprich, einer der Teilnehmer dieser Sitzung hat Ronzheimer vermeintliche Äußerungen des Bundeskanzlers kolportiert, die dementsprechend mit Vorsicht zu genießen sind, insbesondere, weil Ronzheimer selbst ein notorischer Ukraine-Propagandist ist.

„In der vergangenen Woche wurde der Bundeskanzler nach Bild-Informationen in einer internen Sitzung des Auswärtigen Ausschusses gefragt, warum Frankreich und Großbritannien Marschflugkörper liefern, aber Deutschland weiterhin nicht. Scholz antwortet daraufhin in der Sitzung nach Angaben von Teilnehmern, dass die beiden Länder ‚etwas können, was wir nicht dürfen, damit stellt sich die Frage nicht‘.“

Dieser Punkt ist überaus interessant, sollte dieses Zitat stimmen. Ronzheimer versucht, zu erläutern, was mit „etwas können, was wir nicht dürfen“ gemeint ist, und kommt zu dem Schluss:

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

Entdecke mehr von Sicht vom Hochblauen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen