Kommentar vom Hochblauen Widerstand – Oder wie man dem Gewissen folgt Von Evelyn Hecht-Galinski Es war schon makaber, als am 20. Juli anlässlich des 80. Jahrestags des (missglückten) Attentats [lesen]
Kommentar vom Hochblauen Der Missbrauch von Solidarität Von Evelyn Hecht-Galinski Als Bundespräsident Frank-Walter-Steinmeier bei der Einweihung der neuen Synagoge in Potsdam dazu aufrief, „solidarisch mit Israel zu bleiben“, da [lesen]
Kommentar vom Hochblauen Die Farce mit der „Zivilcourage“, „Meinungsfreiheit“ und „Würde des Menschen“ Von Evelyn Hecht-Galinski Als am 23. Mai 2024 75 Jahre Grundgesetz gefeiert wurde, dachte ich mir, [lesen]
Kommentar vom Hochblauen Verbot der Meinungsfreiheit und des Versammlungsrechts erzeugt Gegenwehr Von Evelyn Hecht-Galinski Als im „jüdischen Staat“ am Montagmorgen im ganzen Land die Sirenen ertönten, kam das Land [lesen]
(https://www.sicht-vom-hochblauen.de/eine-spezielle-sicht-auf-das-pessach-fest-2015/) Bildquelle: Pixa Bay Ri_Ya Ein Pessach-Kommentar vom Hochblauen Eine „spezielle“ Sicht auf das Pessach-Fest 2024 – Pessach in der Zeit der ständigen jüdischen Besetzung, des Krieges und des [lesen]
Ich danke David Goeßmann für die Genehmigung diesen von ihm übersetzten Common Dreams Artikel zu übernehmen und zu veröffentlichen. Evelyn Hecht-Galinski
Explosiver Bericht von israelischer Zeitung über Tötungspraxis. Was sich dahinter verbirgt. Und was es für die Zahl toter Hamas-Kämpfer bedeutet. Gastbeitrag.
Wenn jeder zum Terroristen wird: Enthüllung zu israelischen Kill-Zonen in Gaza
Israelisches Militär nimmt Ziele in Gaza ins Visier. Bild: IDF
Explosiver Bericht von israelischer Zeitung über Tötungspraxis. Was sich dahinter verbirgt. Und was es für die Zahl toter Hamas-Kämpfer bedeutet. Gastbeitrag.
Das israelische Militär (IDF) gibt an, seit dem 7. Oktober rund 9.000 Kämpfer im Gazastreifen getötet zu haben – und bestreitet vehement, Zivilisten ins Visier genommen zu haben.
Gaza-Bewohner wissen nicht, wo Tötungszonen sich befinden
Ein neuer Bericht [1], der von der israelischen Zeitung Haaretz veröffentlicht wurde, lässt jedoch ernste Zweifel an der Schätzung der IDF aufkommen und beschreibt, wie das von den USA bewaffnete Militär Kampfzonen eingerichtet hat, die für die Bürger des Gazastreifens zur Todesfalle geworden sind.
Die Grenzen solcher „Kill-Zonen“, „Tötungszonen“, sind nicht klar gekennzeichnet, sodass es für palästinensische Zivilisten fast unmöglich ist, zu erkennen, ob sie sich in einer solchen Zone befinden. Ein israelischer Reserveoffizier erklärte gegenüber Haaretz, dass „sobald jemand eine Tötungszone betritt“, „der Befehl lautet, zu schießen und zu töten, auch wenn diese Person unbewaffnet ist“.
„Die Tragödie, bei der drei Geiseln von der IDF getötet wurden, ist zu einem großen Teil eine solche Geschichte“, berichtete die Zeitung, „denn auf der Flucht vor ihren Entführern betraten die drei eine Tötungszone mitten im Viertel Shujaiyeh in Gaza-Stadt.“
Auf jeden schießen
Es liegt zu einem erheblichen Teil im Ermessen der israelischen Befehlshaber zu entscheiden, ob sie das Feuer auf Personen in der Nähe einer Tötungszone eröffnen. Anonym bleibende israelische Soldaten sagten gegenüber Haaretz, dass „es Kommandeure gibt, die auf ein Gebäude schießen, in dem sich ein Verdächtiger befindet, auch wenn sich Zivilisten in der Nähe befinden, während andere Kommandeure anders handeln.“
„Unseren Kommandanten wurde gesagt, dass wir schießen sollen, wenn wir jemanden in unserem Einsatzgebiet ausmachen, der nicht zu unseren Streitkräften gehört“, so ein Soldat.
Uns wurde ausdrücklich gesagt, dass wir, selbst wenn ein Verdächtiger in ein Gebäude rennt, in dem sich Menschen befinden, auf das Gebäude schießen und den Terroristen töten sollen, selbst wenn andere Menschen verletzt werden.
Zivilisten im Fadenkreuz
Ein israelischer Kommandeur beschrieb gegenüber Haaretz „Vorfälle, bei denen Zivilisten versuchten, Gebiete zu erreichen, von denen sie dachten, die Armee hätte sie verlassen, möglicherweise in der Hoffnung, dort zurückgelassene Lebensmittel zu finden“.
„Wenn sie sich an solche Orte begaben, wurde auf sie geschossen, da sie als Menschen angesehen wurden, die unseren Streitkräften schaden könnten“, sagte der Befehlshaber.
In dem Bericht wird auf ein kürzlich von Al Jazeera dokumentiertes Beispiel verwiesen, bei dem die israelischen Streitkräfte erklärten, sie hätten „einen Terroristen“ angegriffen, der angeblich hinter einem Raketenangriff auf Südisrael steckte.
Israels Liste mit toten Hamas-Kämpfern
„Anscheinend war es eine weitere Nummer in der Liste von toten Hamas-Kämpfern“, berichtete Haaretz.
Vor über einer Woche tauchte jedoch eine andere Dokumentation des Vorfalls auf Al Jazeera auf. Sie zeigt vier Männer, nicht einen, die gemeinsam auf einem breiten Weg in Zivilkleidung gehen. Es ist niemand in der Nähe, nur die Ruinen der Häuser, in denen einst Menschen lebten. Diese apokalyptische Stille in der Gegend von Khan Younis wurde durch eine laute Explosion durchbrochen. Zwei der Männer waren auf der Stelle tot. Zwei andere wurden verwundet und versuchten, weiterzugehen. Vielleicht dachten sie, sie seien gerettet, aber Sekunden später wurde eine Bombe auf einen von ihnen geworfen. Man kann dann sehen, wie der andere auf die Knie fällt, und dann, ein Knall, Feuer und Rauch.
Ein ranghoher IDF-Offizier sagte der israelischen Zeitung, dass die Personen, die unwissentlich die Tötungszone betraten, „unbewaffnet“ gewesen sind und „unsere Streitkräfte in dem Gebiet, in dem sie umhergingen, nicht gefährdet haben“. Es sei auch nicht klar, ob sie an dem Raketenangriff beteiligt waren.
Jeder in der Praxis ein Terrorist, der von IDF getötet wurde
Es ist durchaus möglich, dass Palästinenser, die niemals in ihrem Leben eine Waffe in der Hand gehalten haben, posthum in den Rang eines „Terroristen“ erhoben werden, zumindest von der IDF,
… so Haaretz. Ein Offizier, der in Gaza diente, sagte der Zeitung: „In der Praxis ist ein Terrorist jeder, den die IDF in den Gebieten, in denen ihre Streitkräfte operieren, getötet haben.“
Letzte Woche veröffentlichte Al JazeeraVideoaufnahmen [2], die zeigen, wie israelische Streitkräfte zwei unbewaffnete Palästinenser im nördlichen Gazastreifen niederschießen, von denen einer mit einem Stück weißen Stoff winkte. Es wird angenommen, dass sie eine israelische „Tötungszone“ betreten haben.
„Das ist illegal“
Nach Angaben der Gesundheitsbehörden im Gazastreifen haben die israelischen Streitkräfte seit dem 7. Oktober mehr als 32.600 Menschen getötet. Ein Menschenrechtsbeobachter schätzte kürzlich [3], dass 90 Prozent der Getöteten Zivilisten waren, was der Schätzung des israelischen Militärs [4] über das Verhältnis von Zivilisten und Kämpfern widerspricht.
„Ein Grund, warum die israelische Regierung, die Medien, die Biden-Regierung und andere versuchen, die Glaubwürdigkeit der Opferzahlen im Gazastreifen zu untergraben, ist die Tatsache, dass die Zahlen der IDF mit ziemlicher Sicherheit Quatsch sind“, schrieb der außenpolitische Analyst Derek Davison in Reaktion auf den Bericht in Haaretz.
Brianna Rosen, leitendes Mitglied von Just Security, macht klar [5], dass die „Art und Weise, wahllos zu töten“, wie sie in der Haaretz-Berichterstattung beschrieben wird, „illegal ist und weit hinter jedem Standard zurückbleibt, der den Schutz von Zivilisten garantiert“.
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.