Kontinuität des Faschismus: Wiederschlechtmachung
Die Ehrung eines ehemaligen SS-Manns im kanadischen Parlament verdeutlicht den Pakt mit dem ukrainischen Faschismus und die Pervertierung der Aufarbeitung deutscher Vergangenheit.
Wiederschlechtmachung
Von Susann Witt-Stahl
Sparwasser hat als Vizesprecherin des Auswärtigen Amts unter Joseph Fischer (1999–2002) während der ersten Zeitenwende der Berliner Republik, als Deutschland erstmals nach 1945 wieder einen Angriffskrieg mit geführt hat, von ihrem Dienstherrn schon alle Regeln der Kunst ideologischer Instrumentalisierung der Opfer des Holocausts kennengelernt (der »grüne« Außenminister hatte die völkerrechtswidrige Bombardierung Serbiens »wegen Auschwitz« gefordert). Aber ihre Beihilfe zu dem – nur durch die beherzte Intervention des ukrainisch-kanadischen Politikwissenschaftlers Ivan Katchanovski, den Protest jüdischer Organisationen und wenige kritische Pressevertreter vereitelten – Versuch der Rehabilitierung und Würdigung eines Angehörigen der berüchtigtsten Massenmörderorganisation des »Dritten Reichs« indiziert, dass mit der zweiten Zeitenwende von 2022 auch eine neue Qualität der Vergangenheitsbewältigung beziehungsweise -nichtbewältigung erreicht ist.
Berlins Tabubruch
Wer Sparwassers katastrophalen – durch peinliche Ausflüchte notdürftig übertünchten – Auftritt wie auch die wiederholte Entrichtung des Faschistengrußes »Slawa Ukraini!«, der ukrainischen Variante von »Sieg Heil!«, durch den deutschen SPD-Kanzler, stets in Gegenwart der Weltpresse, noch als Bagatelle abtut, müsste spätestens jetzt wach werden. Denn in den Tagen, als die Welt wegen »Nazigate« nach Kanada schaute, belegten die Veröffentlichung einer parlamentarischen kleinen Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen der Partei Die Linke sowie der Antworten der Ampelregierung, dass die politische Klasse Deutschlands endgültig den Rubikon zur Klitterung der Geschichte des Holocausts und des Vernichtungskriegs gegen die Sowjetunion überschritten hat.Weiterlesen in jungewelt.de
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