«Wir sind an der Beerdigung der alten Schule der Diplomatie» Von: Richard Sakwa

„Wir sind an der Beerdigung der alten Schule der Diplomatie“ – GlobalBridge

(Red.) Es gibt ihn noch, den absoluten Kenner der russischen und europäischen Politik-Geschichte, der ohne Rücksicht auf die Interessen-gebundenen Berichte und Kommentare unserer europäischen Medien erklären kann, wie es zur heutigen hochgefährlichen Situation in Europa kommen konnte. Richard Sakwa, der emeritierte Professor an der britischen Universität in Kent, wurde eben von einem Mitarbeiter der russischen […]

Richard Sakwa, geboren 1953, ist emeritierter Professor für europäische und russische Geschichte an der Universität Kent in England. (Photo: Central European University, Peter Rakossy)

«Wir sind an der Beerdigung der alten Schule der Diplomatie»

(Red.) Es gibt ihn noch, den absoluten Kenner der russischen und europäischen Politik-Geschichte, der ohne Rücksicht auf die Interessen-gebundenen Berichte und Kommentare unserer europäischen Medien erklären kann, wie es zur heutigen hochgefährlichen Situation in Europa kommen konnte. Richard Sakwa, der emeritierte Professor an der britischen Universität in Kent, wurde eben von einem Mitarbeiter der russischen Zeitschrift «Literatur-Magazin» interviewt. Man kann dieses Interview gar nicht hoch genug zur Lektüre empfehlen! (cm)

Zur Einleitung im «Literatur-Magazin»: Kann Russland zum Dialog mit dem Westen zurückkehren? Oder rollt die Menschheit vom Kalten Krieg zum „heißen“ Krieg? Was ist das Wesentliche an der Ukraine-Krise? Werden wir zu einer multipolaren Welt kommen? Ist es von außen möglich, Russland auf der Grundlage interethnischer Zwietracht zu spalten? Wir sprechen mit dem führenden britischen Russland-Experten, dem emeritierten Professor der Universität von Kent und Mitglied des «Valdai International Discussion Club», dem Politikwissenschaftler Richard Sakwa.

Grigorii Sarkisov: Professor Sakwa, Sie sind Autor vieler Bücher und Artikel über Russland und Sie sind oft in unserem Land, halten Vorträge und geben Interviews. Wird das in England in diesen „heroischen“ Zeiten nicht zu einem Problem? 

Richard Sakwa: In Großbritannien hat man daraus eine „moralische Frage“ gemacht. Man sagt, man könne nicht mit Russland verhandeln, weil es sich im Krieg mit der Ukraine befindet. Aber aus irgendeinem Grund hat damals niemand zum Boykott der USA und Großbritanniens während des Vietnamkriegs, der Invasion des Irak, der Bombardierung Serbiens, der Zerstörung Libyens aufgerufen. Ich bin ein Befürworter der Diplomatie, der Dialog ist jetzt mehr denn je notwendig. Und als Wissenschaftler muss ich erklären, was vor sich geht, was einen ständigen Dialog mit Kollegen und Politikern erfordert. Und es ist gut, dass es den Valdai Club gibt, eine klassische liberale Diskussionsplattform, auf der jeder seine Meinung äußern kann. Weiterlesen bei globalbridge.ch

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