»Deutsche Zionisten frönen philosemitischem Fetisch« Von Susann Witt-Stahl

Deutsche Staatsräson: „Deutsche Zionisten frönen philosemitischem Fetisch“

Von der Ausbeutung jüdischer Identitäten bis zur Hetzjagd. Ein Gespräch mit Dror Dayan * Foto: Jochen Eckel/IMAGO

Online Extra

03.05.2024, Schwerpunkt

Deutsche Staatsräson

»Deutsche Zionisten frönen philosemitischem Fetisch«

Von der Ausbeutung jüdischer Identitäten bis zur Hetzjagd. Ein Gespräch mit Dror Dayan
Von Susann Witt-Stahl
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Egal ob jüdisch oder nicht: Nach BRD-Lesart, alles Hamas-Unterstützer (Berlin, 28.10.2023)

Ihrer Ideologiekritik an deutscher Politik wird mit aggressiver Abwehr begegnet – weil sie von einem Juden formuliert wird?

Ob jemand beschnitten ist oder nicht, sollte keine Rolle bei der Frage nach der Legitimität einer politischen Position spielen. Es ist eine gefährliche ideologische Falle der Postmoderne, dass der Wahrheitsgehalt einer Aussage anhand der Identität bestimmt wird. Durch die Fokussierung auf Juden wird in Deutschland auch absichtlich die Tatsache verschleiert, dass es im gegenwärtigen Krieg um den Völkermord an den Palästinensern geht und nicht um den Holocaust. Aber wir erleben tatsächlich auch ein wachsendes Bedürfnis nach Repression gegen antizionistische Juden. Aus einem einfachen Grund: Sie entlarven mit ihrer bloßen Existenz die Lüge, dass Ablehnung des israelischen Nationalismus etwas mit Judenhass zu tun haben muss, die Basis für die Rechtfertigung der mörderischen Unterstützung Deutschlands für Israel ist. Dazu gehört, dass die meisten deutschen Zionisten sehr wenig Ahnung vom Geschehen in Palästina haben, dafür aber um so mehr einem philosemitischen Fetisch frönen. Da tut es natürlich ihrem Ego weh, wenn ihnen ausgerechnet ein Jude erklärt, warum sie Quatsch reden Weiterlesen in jungewelt.de

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