Die Zeitungen berichten vom PEN-Kongress in Berlin, wo es um Kunstfreiheit und Antisemitismus im Schatten des Nahostkriegs ging. Ein Überblick in unserer Medienschau am Montag

Medienschau: Schule der Empathie

Die Zeitungen berichten vom PEN-Kongress in Berlin, wo es um Kunstfreiheit und Antisemitismus im Schatten des Nahostkriegs ging. Ein Überblick in unserer Medienschau am Montag

Die Zeitungen berichten vom PEN-Kongress in Berlin, wo es um Kunstfreiheit und Antisemitismus im Schatten des Nahostkriegs ging. Ein Überblick in unserer Medienschau am Montag

Debatte über Meinungs- und Kunstfreiheit

Das große Thema der deutschen Feuilletons ist heute der Kongress des PEN Berlins, der am vergangenen Samstag im Festsaal Kreuzberg in Berlin stattfand. Vorab hatten einzelne Mitglieder kritisiert, dass der PEN Berlin sich nicht zum Massaker der Hamas geäußert hatte, sondern nur die Ausladungen und Absagen verurteilt, die unter anderem die Autorinnen Adania Shibli und Sharon Dodua Otoo getroffen hatten. Außerdem wurde problematisiert, dass mit der britischen Schriftstellerin A. L. Kennedy eine Autorin die Keynote halten sollte, die die Boykottbewegung BDS unterstützt. Angesichts dessen, so sind sich die Berichte einig, sei der Kongress überraschend friedlich verlaufen. „Zum Skandal taugte die Festrede von A. L. Kennedy dann nicht“, schreibt Julia Hubernagel in der „taz“. Selbst in der mit Spannung erwarteten Diskussionsrunde zu Israel und Palästina sei sorgfältig differenziert worden: „Die vier Diskutanten sind sich in so gut wie allen Punkten einig, kreisen um die Schwierigkeit der Positionierung. Die israelische Künstlerin Yehudit Yinhar macht das deutlich anhand ihrer Kritik an Polizeieinsätzen gegen muslimische Demonstrant:innen in Berlin-Neukölln und der gleichzeitigen Hemmung, nach dem 7. Oktober Hebräisch auf der Straße zu sprechen. Die Kulturwissenschaftlerin Sarah El Bulbeisi spricht von palästinensischen Gewalterfahrungen, die in Deutschland unsichtbar gemacht würden, und von ‚Reizwörtern‘, die nicht mehr ausgesprochen werden dürften.“

Susanne Lenz bilanziert in der „Berliner Zeitung“ das gleiche Panel folgendermaßen: „Letztlich gab es aber viele Gemeinsamkeiten, etwa dass sich alle vier in der deutschen Gesellschaft als Projektionsflächen verstehen, von denen bestimmte Positionen erwartet werden.“

Iris Radisch in der „Zeit“ ist nicht zufrieden mit Präsident Denis Yüksels Eröffnungsrede. Yüksel hat darin den Verleger Ernst Piper, der unter anderem Susan Neiman und Eva Menasse für israelkritische Aussagen angegriffen hatte, als „Zuchtmeister jüdischer Kolleginnen“ bezeichnet: „Ernsthaft? Liebe unerschrockene Kämpfer und Kämpferinnen für die bedingungslose Meinungsfreiheit, muss man Kritiker der PEN-Berlin-Chefin als unerträgliche Nazi-Erben und ‚Zuchtmeister‘ abkanzeln? Ist das ‚Free PEN Berlin from german guilt‘ oder etwas in der Art?“, fragt Radisch genervt. Weiterlesen in monopol-magazin.de

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