Die Zerstörung der Krim-Brücke wäre der Kriegseintritt Deutschlands Ein Artikel von Oskar Lafontaine

Dank an Oscar Lafontaine für seinen wichtigen Artikel auf den Nachdenkseiten  und die Genehmigung der Veröffentlichung auf der Hochblauen Seite. Evelyn Hecht-Galinski

https://www.nachdenkseiten.de/?p=111975

Die Zerstörung der Krim-Brücke wäre der Kriegseintritt Deutschlands

Ein Artikel von Oskar Lafontaine

Deutsche Offiziere plauderten darüber, wie man die Kertsch-Brücke, die die Schwarzmeerhalbinsel Krim mit dem russischen Festland verbindet, mit deutschen Raketen zerstören könne. Das wäre ein ähnlicher Terrorangriff wie die Sprengung der Nord-Stream-Gasleitungen durch die USA. Es ist aber zu befürchten, dass die Russen einen solchen Angriff – im Gegensatz zu den US-Marionetten und Hasenfüßen in der deutschen Bundesregierung – nicht unbeantwortet ließen. Nach russischer Auffassung ist die Krim mittlerweile russisches Staatsgebiet und anders als die deutschen Kriegsgurgeln Scholz, Baerbock, Strack-Zimmermann, Merz, Hofreiter und Roth meinen, will die Bevölkerung der Krim zu Russland gehören und nicht zurück in die Ukraine. Zumal die Krim-Beauftragte Kiews, Tamila Taschewa, im Fall einer Eroberung 800.000 Russen von dort deportieren will. „Man nennt es Zwangsausweisung“, sagt sie. Das wäre doch ein Fall für Correctiv. Von Oskar Lafontaine.

Der eigentliche Skandal besteht darin, dass deutsche Offiziere den Kriegseintritt Deutschlands planen und den Eindruck erwecken, als sei das für sie „business as usual“. Um davon abzulenken, verweisen die deutschen Kriegshetzer in Politik und Journalismus darauf, wie unverschämt es ist, dass Russen deutsche Offiziere abgehört haben. Der brave deutsche kriegstüchtige Verteidigungsminister Pistorius, der den Eindruck erweckt, als schlafe er mit den Händen an der Hosennaht, sieht in der Tatsache, dass die Russen die Planung eines Terrorangriffs mit deutschen Taurus-Raketen als einen unerhörten Affront ansehen, „Putins Desinformationskampagne“ am Werk.

Die geistige Verwirrung unserer Kriegshetzer fand in der Erklärung des CDU-Politikers Kiesewetter ihren Höhepunkt, als der dazu riet, Taurus-Raketen zu liefern, um russische Ministerien zu zerstören. Diese Wahnsinnsidee führte zu keinem Aufschrei in Politik und Medien und auch nicht dazu, dass die CDU sich von diesem völlig durchgeknallten „Verteidigungsexperten“ distanzierte. Es wird einem angst und bange, wenn man sich klar macht, welche verantwortungslosen Hasardeure mittlerweile darüber entscheiden, ob Deutschland im Ukraine-Krieg zur Kriegspartei wird.

Müssen wir die Russen wirklich so lange provozieren, bis sie in Antwort auf Kiesewetter auf die Idee kommen, man müsse den Krieg nach Deutschland tragen und Ministerien in Berlin zerstören?

PS: Man wäre versucht, Kanzler Olaf Scholz zu loben, nachdem er die Lieferung von Taurus-Raketen heute erneut kategorisch abgelehnt hat, wäre da nicht die in den vergangenen zwei Jahren häufig gemacht Erfahrung, dass er nach einiger Zeit wieder umfällt.

Titelbild: Benny Marty / Shutterstock

2 Kommentare zu Die Zerstörung der Krim-Brücke wäre der Kriegseintritt Deutschlands Ein Artikel von Oskar Lafontaine

  1. Ja, durchgeknallte Hasadeure!
    Herr Gott, laß Hirn wachsen.
    – Deutschland hat keinen Friedensvertrag.
    – Deutschland steht immer noch unter der Feindstaatenklausel.
    – Der 2+4 Vertrag ersetzt weder das eine noch das andere und wurde bereits 1990 im Fall des völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien (Grüne, SPD dabei) schwerst gebrochen.
    1990 sind die damaligen Sowjets vertragsgemäß komplett abgezogen.
    Während die USA sich als „eherne Besatzungsmacht“ mit Atomsprengköpfen, auf die zuerst geknallt werden wird, hier festsetzten.
    Herr Gott, laß Hirn wachsen!!!

  2. Ich sehe die deutsche Politik-, Medien- und Offiziersriege inzwischen als vollkommen unfähig an, Deutschland aus einem Krieg mit Russland herauszuhalten. Ausnahme der Bundeskanzler, der zuletzt ein Machtwort gesprochen hat und einige wenige seiner Parteigenossen. Ansonsten gleicht der Rest einem aufgescheuchten Hühnerhaufen, der klare Botschaften nicht mehr zu erkennen vermag. Statt Russlands Warnung “ Wir wissen was ihr vorhabt (nämlich russisches Hinterland anzugreifen) und die Konsequenzen daraus überlegt euch drei Mal“, hören und lesen wir seit Tagen nur, dass es das einzige Ziel Putins gewesen sei, Deutschlands Führung zu spalten. Der russische Außenminister kommentiert das heute so: :Das sagt viel über deutsche Politiker aus“. Und fügt noch an: „Sie haben inzwischen auch das richtige Wort gefunden, um die Idee der Entsendung von Bodentruppen „bestimmter NATO-Länder“ in der Öffentlichkeit zu legalisieren“. Von den Angriffsplänen selbst erfährt die deutsche Öffentlichkeit dagegen so gut wie nichts. Man tut Alles um sie dummzuhalten.

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