Israel, Palästina und die Lehren der Vergangenheit Sabine Hebbelmann

Israel, Palästina und die Lehren der Vergangenheit

Der Krieg in Gaza reißt für viele Palästinenser alte Wunden auf. Doch ihr Leid ist tabuisiert. Was das bedeutet und welche Folgen es haben kann.

Israel, Palästina und die Lehren der Vergangenheit

Verteilung von Hilfsgütern in Gaza. Bild: Anas-Mohammed, Shutterstock.com

Der Krieg in Gaza reißt für viele Palästinenser alte Wunden auf. Doch ihr Leid ist tabuisiert. Was das bedeutet und welche Folgen es haben kann.

Die Nakba (arabisch: النكبة an-Nakbah, wörtlich: „Die Katastrophe“) war die ethnische Säuberung der Palästinenser im Mandatsgebiet Palästina während des Palästinakriegs 1948 durch ihre gewaltsame Vertreibung und Enteignung von Land, Eigentum und Hab und Gut sowie die Zerstörung ihrer Gesellschaft, Kultur, Identität, politischen Rechte und nationalen Bestrebungen.

Sie ist eng verbunden mit der Gründung des Staates Israel. Der Begriff wird auch verwendet, um die anhaltende Verfolgung und Vertreibung von Palästinensern durch Israel zu beschreiben.

Traumatische Erfahrung wird ausgegrenzt

Dr. Sarah El Bulbeisi arbeitet als Kulturwissenschaftlerin in Beirut und beschäftigt sich intensiv mit Tabu und Trauma der Nakba. Sie hat im Zuge ihrer Dissertation in München viele Gespräche mit hier lebenden Palästinenser:innen geführt.

„Die Vertreibung der Palästinenser:innen und der Holocaust werden nicht als Teile desselben historischen Prozesses gedacht“, sagt sie. In ihrer Promotion und einer Buchveröffentlichung zeigt sie Folgen der Tabuisierung der Nakba für Palästinenser:innen in Deutschland und in der Schweiz auf. „Ich finde es wichtig, über sie und ihre Gefühle zu sprechen“, betont sie.

Dies tut sie auch bei Veranstaltungen wie am 9. Februar 2024 in Heidelberg, wo sie gemeinsam mit dem jüdischen Wirtschaftswissenschaftler und Menschenrechtsaktivist Dr. Shir Hever den verengten Blick auf den Nahost-Konflikt hinterfragte.

Die Palästinenserin macht deutlich: „Für die Bewältigung traumatischer Erfahrungen wesentlich ist, wie die Gesellschaft damit umgeht. Traumatische Erfahrung ist also weit mehr als ein individuelles Phänomen. Weiterlesen bei telepolis.de

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