Justin Steinfeld Califa oder Die Liebe zu einer Starkstromtechnikerin

Ostern steht vor der Tür und damit auch eine Zeit, die etwas mehr Freiraum und Zeit zum lesen lässt. Meine Empfehlung, Califa, von justin Steinfeld. Ein beklemmender und skurriler Roma, der genau das schildert, was uns alle erwarten könnte. Atommächte drohen erneut in skrupelloser Rücksichtslosigkeit mit einem Atomangriff. Es scheint, als hätte es Hiroshima und Nagasaki nie gegeben und die schrecklichen Erinnerungen an den Abwurf der ersten US-Atombombe sind längst vergessen. Wenn ein deutscher SPD „Kriegsminister“ mahnt, „wir müssen Kriegstauglich werden“,  dann ist das mehr als beängstigend. Wie schreibt Willi Winkler in seinem Califa Nachwort, „Kissinger den mangelnden Wehrwillen der jüngeren Deutschen und die Angst vor einem Krieg und neuen Bombardements bemerkte“, hat sich daran bis heute glücklicher Weise nicht viel geändert.

 Deutschlands Bürger haben im Gegensatz zu deutschen Politikern und Medien eine Kriegmüdigkeit und das ist gut so! Mehr als 60% der Deutschen sind   gegen Taurus Lieferungen an die Ukraine. Deutsche Bürger haben auch nicht vergessen das 27 Millionen Russen durch deutsche Hand getötet wurden. Auch die Leningrad Blockade und Hunger als Waffe, sind in ihrer furchtbaren Parallele zu den israelischen Gräueltaten in Gaza unübersehbar. Beides waren und sind Völkermorde. Solange deutsche Regierungen diese Tatsachen nicht anerkennen, hat sich leider nichts an der Politik geändert. Nie wieder ist eine heuchlerische Phrase, solange sich nichts ändert an der deutschen  Regierungspolitik.

Califa ist eine Warung, ein Buch eines Deutsch – jüdischen Emigranten, sein beklemmender Anti-Kriegsroman ist aufrüttelnd und leider aktueller denn je. Wiederbewaffnung und Atomwaffen auf deutschen Boden  sind der falsche Weg. Es ist ein nicht immer leicht zu lesender Politkrimi, aufgebaut zwischen Satire und Science Fiction eines jüdischen Exilautors der vieles voraussah, was uns langfristig  in den Abgrund führen wird. Evelyn Hecht-Galinski

 

Califa oder Die Liebe zu einer Starkstromtechnikerin

Roman +++ +++Mit einem Vorwort von Jo Hauberg und einem Nachwort von Willi Winkler +++ +++Originalveröffentlichung +++ +++Gebunden, 344 Seiten +++ +++Erschienen März 2024

Califa oder Die Liebe zu einer Starkstromtechnikerin

Roman

Mit einem Vorwort von Jo Hauberg und einem Nachwort von Willi Winkler

Originalveröffentlichung

Gebunden, 344 Seiten

Erschienen März 2024

978-3-96054-336-7

24,00 

Neu aufgetauchtes Manuskript aus dem Jahr 1955 – ein erstaunlicher Roman im Grenzbereich zwischen Satire, Science Fiction und Politthriller von Exilautor Justin Steinfeld (1886–1970)

Alles dreht sich um Califa, oder kurz: CLF. Die Militärführung in Nomandy, auf der anderen Seite des Ozeans, hat Zugriff auf das neue atomwaffenfähige Element – aber was ist mit Cistransatia, dem Gegner im Osten? In der aufgeheizten Stimmung eines geteilten Kontinents, auf dem sich die Weltmächte an den Zonengrenzen des seit dem Krieg besetzten Potatis nahekommen, scheint jede Entscheidung unkalkulierbare Konsequenzen zu haben. Die Börse in der Seestraße wird überraschend geschlossen, um auch die Währung an Califa zu koppeln, ein unruhevoller Abgeordneter wittert den Krieg und wird zum Problem, cistransatische Wissenschaftler entwickeln einen Gas-Abwehrschirm und leiten die Evakuierung in die unterirdische Hestermannstadt ein. Denn am Besprechungstisch im Politbüro muss dem »Alten« gebeichtet werden, dass in Cistransatia kein CLF vorhanden ist – doch das weiß in Nomandy niemand…

Erstmals erscheint nun dieser Roman, den Justin Steinfeld 1955 in England verfasste, sich aber nie um eine Veröffentlichung bemühte. Das Manuskript geriet in Vergessenheit und wurde erst jetzt wiedergefunden. In Zeiten eines Kriegs in Europa und der erneuten Rede von atomarer Bedrohung liest sich Califa bedenklich aktuell und, in der Verbindung aus sozialistischem Realismus und Satire, Science Fiction und alternativer Geschichte, auch überraschend modern. Steinfelds Fazit bestätigt sich: Solange es Nationen und damit Nationalismus gibt, wird es Krieg geben.

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