Sagt NEIN Uli Gellermann Rationalgalerie

Dank an Uli Gellermann. Ich sage NEIN zum Hass gegen Russland! Evelyn Hecht-Galinski

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Autor:Uli Gellermann
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Wie geht es Euch? Mir geht es noch gut. Zur Zeit lebe ich in einem alten friesischen Haus unweit vom Meer. Des Nachts streift ein sanfter Regen das dicke, schützende Schilfdach. Tagsüber weht der berauschende Duft der Heckenrosen durch die Fenster. Generationen haben an Häusern wie diesem gebaut. Meine Gastgeber begrüßten vor ein paar Tagen ein neues, frisch geborenes Kind in ihrer Familie. Es lächelt. Als wisse es etwas, was ich nicht weiß.

Mir geht es gut

Mir geht es gut. Noch. Aus den Nachrichten kann man erfahren, dass die Reservisten der Armee mobilisiert werden sollen. Die Bundeswehr bestellt mehr Munition bei Rheinmetall. Aufgewachsen bin ich in Trümmern und nicht weit von der Rüstungsfabrik Rheinmetall. Ich bin kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland geboren. Die Deutschen waren der Feind der Völker.

Der Feind soll der Russe sein

Das neue Kind im Haus kommt in einer Vorkriegszeit zur Welt. Der Feind soll der Russe sein. Über Jahre war ich immer wieder mal in Russland. Einmal sogar in Kiew, in der Ukraine. In beiden Ländern wurde russisch gesprochen. In beiden Ländern hat die Generation meines Vaters gewütet. Erst wurden sie überfallen dann besetzt. Erschossen, erhängt niedergeknüppelt wurde der Widerstand gegen die Deutschen. Kein Russe, kein Ukrainer hat mir das bei meinen Besuchen vorgeworfen. Ich war ein Gast und sie waren die perfekten Gastgeber. Dass Russen und Ukrainer mit dem Sieg über Hitler-Deutschland Europa vom Faschismus befreit haben, sollte uns zur Dankbarkeit verpflichten.

Warschauer Pak löste sich 1991 auf

Schon seit Jahren konkurrieren die großen Militärmächte des Westens und des Ostens. Das zerbrechliche Gleichgewicht der Kräfte wurde mit einem fragilen Vertragswerk ausbalanciert. Während sich das östliche Militärbündnis, der Warschauer Pakt, 1991 auflöste, dehnte sich das westliche Bündnis, die NATO, immer weiter nach Osten aus: 1999 wurden Polen, Tschechien und Ungarn aufgenommen, 2004 Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, Slowakei und Slowenien. Albanien und Kroatien kamen 2009 hinzu, 2017 Montenegro und schließlich 2020 Nordmazedonien.

Die NATO bombardierte sogar ein Land des Ostens: Jugoslawien.

Als eine weitere Einkreisung Russlands durch die NATO drohte, beendete Russland diese prekäre Lage durch eine Invasion in die Ukraine. Ein Vertragsentwurf vom 15. April 2022, der von russischen und ukrainischen Unterhändlern unmittelbar nach Kriegsausbruch ausgehandelt wurde, zeigt, dass sich Kiew und Moskau weitgehend auf Bedingungen für ein Ende des Krieges geeinigt hatten. Im Auftrag der NATO drängte der britische Premier, Boris Johnson, den ukrainischen Präsidenten Selenskyj den Krieg fortzusetzen. So dauert der Krieg weiter an. Eine atomare Ausweitung droht uns allen.

Wie geht es Euch?

Wie geht es Euch? Wie lange mag es uns noch gut gehen? Wird das neue Kind im alten Haus in Frieden aufwachsen können? – Mit der Vernunft der NATO ist nicht zu rechnen. Ihre Führungsmacht, die USA, setzt auf einen Sieg gegen Russland, auf eine Ausweitung des Kriegs. Dieser Bedrohung unseres Lebens können wir nur mit einem NEIN begegnen.

NEIN zur Kriegstüchtigkeit

Sagt NEIN zum Hass gegen Russland. Sagt NEIN zur Kriegstüchtigkeit. Um den Frieden zu gewinnen. Uns allen soll es gut gehen und dem neuen Kind auch.

Bitte ergänzt diesen Text um Eure Anmerkungen und sendet ihn weiter: An Freunde, Verwandte und Nachbarn.

Für das Leben gegen den Krieg, Euer Uli Gellermann *

*Uli Gellermann ist Journalist, seit den 60er Jahren Teil der Friedensbewegung und lebt in Berlin.

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Heil Agnes!

Agnes, endlich hast Du die Reservisten der Bundeswehr zur Fahne gerufen. Ich bin dabei! Schließlich habe ich damals, bei der Raketen-Artillerie schon gelernt, dass bald der Iwan kommt. Der kam dann zwar nicht und kommt auch bisher nicht.

Autor:Uli Gellermann
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Agnes, endlich hast Du die Reservisten der Bundeswehr zur Fahne gerufen. Ich bin dabei! Schließlich habe ich damals, bei der Raketen-Artillerie schon gelernt, dass bald der Iwan kommt. Der kam dann zwar nicht und kommt auch bisher nicht. Aber gute Feinde braucht der Mensch, das hast Du ja schon 2022 in einem Interview gesagt, als Du für die Bundeswehr ein Feindbild gefordert hast. Ohne äußere Feinde ist der innere Frieden nicht gewährleistet.

Dawei, dawei!

Eben habe ich noch vom Balkon in den Hof gesehen; hatte da nicht einer „dawei, dawei, (schneller, schneller)“ gesagt? Das sagen die Russen immer, wenn sie ihre Feinde vor sich hertreiben. Nein, es war ein Nachbar, der „dabei, dabei“ ausgerufen hatte. Er wäre dabei, wenn es zum Kampf gegen den Iwan kommt, hat er in den Hof gebrüllt und seine Bierflasche präsentiert, als wäre sie ein Gewehr.

Im Koreakrieg unterwegs

Hätte ich doch damals eine von den Raketen aus unserem Bataillon mitgenommen und in meinem Keller gebunkert, dann könnte ich die jetzt dem Russen entgegenwerfen. Die Dinger hießen „Honest John“ und die Amis, von denen wir die Teile fast geschenkt bekommen hatten, waren mit denen schon im Koreakrieg unterwegs gewesen, um den Schlitzaugen beizubringen, wer denn der Herr in ihrem Land ist. Die Schlitzis schon mal nicht.

Ein echter Doppel-Wumms

Tja Agnes, jetzt müssen wir den Ukrainern beibringen, wem ihr Land gehört: Der NATO! Und für die muß in der Ukraine Platz gemacht werden. Da gibt es doch prima Raketen in den Bundeswehrbeständen, auch solche Dinger von Rheinmetall, die reichen glatt von der Ukraine bis nach Russland. Das ist dann ein echter Doppel-Wumms. Da kann der Iwan blöd gucken!

Leih mir Dein Gebiß

Lass Dir nicht einreden, Agnes, dass so ein Doppel-Wumms blutige Folgen hat. Wir Reservisten werden es dem Iwan schon zeigen; notfalls leihst Dir mir Dein Gebiß, und ich beiße dem Russen die Kehle durch. Da kann er dann sehen, was er davon hat, dass er uns alle seit dem Korea-Krieg bedroht. Wir 900.000 Reservisten stehen geschlossen hinter Dir. Natürlich aus Solidarität. Obwohl ich manchmal so ein Zucken im Bein habe, wenn ich Deinen Allerwertesten sehe. Nein, kein Sexismus, nur Pazifismus.

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