Sarah Wagenknecht:
Wir brauchen ein Weihnachtsgeld für Rentner in Deutschland! In Österreich werden die Renten vierzehnmal im Jahr ausgezahlt, eine dreizehnte Auszahlung hierzulande wäre wirklich nicht zu viel verlangt. Allein das Heizungsgesetz kostet im kommenden Jahr über 14 Milliarden Euro und beim Beschaffungsfilz für Rüstungsaufträge versickern Milliarden in den Kassen der Rüstungskonzerne. Ein Weihnachtsgeld in Höhe von rund 500 Euro für alle Rentnerinnen und Rentner – Kosten: rund zehn Milliarden Euro – wäre außerdem eine echte Konjunkturspritze und ein kleiner Beitrag im Kampf gegen Altersarmut. Es kann doch nicht sein, dass viele alte Menschen ihren Kindern und Enkeln zu Weihnachten keine Geschenke kaufen können, weil sie selbst wegen zu magerer Renten auf die Unterstützung ihrer Kinder oder die „Stütze“ vom Staat angewiesen sind. Diese Entwürdigung muss aufhören! Ein Weihnachtsgeld für Rentner wäre ein Zeichen des Respekts und eine überfällige Anerkennung der Lebensleistung der Generation, die dieses Land aufgebaut hat.
Das Jahr hat 12 Monate. Anstatt ein 13. oder 14. Monatsgehalt zu zahlen, sollte man das zusätzliche Geld lieber gleichmäßig auf alle 12 Monate verteilen. Mit Weihnachten habe ich nichts zu tun, und das verursacht bei mir auch keine höheren Ausgaben.
Was ich jedoch möchte, bzw. fordere, ist erst grundsätzlich einmal eine Rente, von der ich leben kann. 159 Euro im Monat sind nur ein Taschengeld! Leider ist die Grundsicherung daran gebunden, seinen Wohnsitz in der BRD zu haben, was ich u. a. aus gesundheitlichen Gründen jedoch nicht will. So zeigt sich das Versagen des Rentensystems in diesem Staat, und man kommt wieder zurück in die Situation vor Einführung der Rentenversicherung: Die Kinder sorgen für ihre Eltern im Alter. Herzlichen Glückwunsch an diesen Sozialstaat für seine Rückschrittlichkeit!