Staatsterrorismus? Nicht, wenn ein russischer Bürger von Attentätern erschossen wird Von Dagmar Henn

Staatsterrorismus? Nicht, wenn ein russischer Bürger von Attentätern erschossen wird

Wenn ein Staat anfängt, Attentäter in ein anderes Land zu schicken, um dort einzelne Personen zu ermorden, nennt man das üblicherweise Staatsterrorismus. Nicht bei der Ukraine. Nicht zum ersten Mal machte sich die deutsche Presse mit den Mördern gemein.

Quelle: Sputnik © Alexander Galperin

Staatsterrorismus? Nicht, wenn ein russischer Bürger von Attentätern erschossen wird

Von Dagmar Henn

 

Wenn ein Staat anfängt, Attentäter in ein anderes Land zu schicken, um dort einzelne Personen zu ermorden, nennt man das üblicherweise Staatsterrorismus. Nicht bei der Ukraine. Nicht zum ersten Mal machte sich die deutsche Presse mit den Mördern gemein.

 

Es kommt wieder einmal zu einem ukrainischen Mordanschlag in Russland, und die deutsche Presse präsentiert sich wieder einmal in ihrer vollen moralischen Pracht. Sie versucht, noch ein wenig Ambivalenz zu wahren, aber letztlich kann sie nicht verhehlen, dass sie von dem beherrscht wird, was einstmals – im Zusammenhang mit einem tatsächlichen Kriegsverbrecher übrigens – das Verwerflichste überhaupt war, die „klammheimliche Freude“.

Da wird also in der südrussischen Stadt Krasnodar ein Mann, der im Rekrutierungszentrum der Armee arbeitet, beim Joggen von hinten erschossen. Nach allen Regeln des deutschen Rechts ein Mord. Nicht der erste Mord oder Mordversuch, hinter dem ukrainische Geheimdienste stecken, übrigens.

Allerdings schafft es die deutsche Presse immer, die Tat irgendwie zu rechtfertigen und das Opfer zu beschuldigen. So wie ntv: Die zweiteilige Überschrift lautet „Ukraine: Er war Kriegsverbrecher/ Militär-Rekrutierer in Russland erschossen.“ T-online lässt es noch etwas in der Schwebe: „Befahl er Angriffe auf Zivilisten?“. Die Frankfurter Rundschau – ja, das war einmal eine respektable Zeitung – titelt: „Putins Kommandant beim Joggen erschossen“, als hätte Russland nur ein U-Boot und nicht 68, weshalb der Kommandant dieses U-Bootes auch regelmäßig mit Putin zu Abend isst… Einzig das RND schreibt „Ehemaliger russischer U-Boot-Kommandant“. Dabei war der Mann zum Zeitpunkt des Mordes Verwaltungsbeamter. Aber das gibt natürlich bei weitem nicht so viel her wie „U-Boot-Kommandant“.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

Entdecke mehr von Sicht vom Hochblauen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen