
Glückwunsch an diese großartige und mutige Schriftstellerin. Wer, wenn nicht Annie Arnaux hätte den Literaturpreis für ihr Lebenswerk verdient. Endlich die richtige Wahl! Deutsche Schriftstellerinnen sollten sie als Vorbild nehmen
Es gibt keine würdigere Preisträgerin, als Annie Ernaux. Ihr Einsatz für die Freiheit vorbildlich. Das sie Eine zusammenarbeit mit Israel ablehnt, ehrt sei und beweist ihren politischen Verstand. Mögen deutsche Medien mit Schaum vor dem Mund über sie herziehen, wer kann ihr das Wasser reichen? Die Jerusalem Post hat doch nur erreicht, dass Ernaux und ihr Einsatz für Palästina erst richtig bekannt werden.
Evelyn Hecht-Galinski
Israelfeindliche Nobelpreisträgerin: Annie Ernaux würde den Test auf Antisemitismus schwerlich bestehen
Was ihre Literatur so besonders macht, ist das eine – was sie als Person problematisch macht, das andere. Denn die französische Schriftstellerin Annie Ernaux (82), gerade mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet, würde den 3-D-Test auf Antisemitismus schwerlich bestehen. Dieser Test ist eine Möglichkeit, legitime Kritik an der Politik Israels, an dessen Regierung, von Antisemitismus zu unterscheiden.
https://english.alaraby.co.uk/news/nobel-prize-winner-annie-ernaux-has-backed-israel-boycotts
Annie Ernaux ist die erste Französin, die den prestigeträchtigen Preis erhalten hat [Marc Piasecki/Getty].
Annie Ernaux, Literaturnobelpreisträgerin 2022, ist eine langjährige Kritikerin der „Apartheid“ Israel
07 Oktober, 2022
Die französische Autorin, deren literarische Karriere sich über fünf Jahrzehnte erstreckt, hat mehrere Briefe unterzeichnet, in denen sie Israel für seine Verbrechen gegen die Palästinenser verurteilt
Die französische Schriftstellerin Annie Ernaux, die am Donnerstag mit dem Literaturnobelpreis 2022 ausgezeichnet wurde, hat sich wiederholt mit der palästinensischen Sache solidarisiert und einen Boykott Israels unterstützt.
Ernaux, deren schriftstellerische Laufbahn sich über fünf Jahrzehnte erstreckt, ist die erste Französin, die den prestigeträchtigen Preis erhalten hat.
Im Jahr 2021, als Israel die Palästinenser aus ihren Häusern im besetzten Ost-Jerusalem vertrieb und eine rücksichtslose Bombenkampagne auf den belagerten Gazastreifen durchführte, bei der mehr als 250 Palästinenser getötet wurden, unterzeichnete Arnaux einen Brief „gegen die Apartheid“, in dem sie Israel für sein Vorgehen verurteilte.
„Wir fordern ein sofortiges und bedingungsloses Ende der israelischen Gewalt gegen die Palästinenser… Wir fordern alle Regierungen, die dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zulassen, auf, Sanktionen zu verhängen, internationale Gremien zur Rechenschaftsablegung zu mobilisieren und ihre Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu beenden“, heißt es in dem Brief.
Die zunehmende internationale Anerkennung der systematischen Diskriminierung von Palästinensern durch Israel als „Apartheid“ hat Israel verärgert, das diese Bezeichnung strikt ablehnt.
Im Jahr 2019 unterzeichnete Ernaux einen Brief, in dem sie einen französischen Staatssender aufforderte, den Eurovision Song Contest nicht zu übertragen, der in diesem Jahr in Israel stattfand.
Ein Jahr zuvor unterzeichnete sie einen Brief, in dem sie sich gegen die Einrichtung einer Reihe kultureller Veranstaltungen durch die französische und die israelische Regierung anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der israelischen Staatsgründung aussprach.
Jahrestag der Gründung des israelischen Staates. Beide Briefe beschuldigten Israel, seine Verbrechen gegen die Palästinenser mit kulturellen Veranstaltungen zu beschönigen, und wurden von anderen französischen Kulturikonen wie dem verstorbenen Regisseur Jean-Luc Godard unterzeichnet.
Ernaux setzte sich bei der Vergabe des Literaturnobelpreises gegen Schriftsteller wie Salman Rushdie durch, der einen Messerangriff überlebte, bei dem er Anfang des Jahres im Krankenhaus landete. Übersetzt mit Deepl.com
In seinem Artikel „Es geht zur Sache“ betreibt Minkmar eine konsequente Täter-Opfer-Umkehr, ganz im Sinne der rechtsnationalen Politik des Apartheid-Staates Israel. Die „politische Dummheit“, die er der Nobelpreisträgerin Annie Ernaux unterstellt, zeigt sich wohl eher bei ihm selber.
Ignoriert er doch konsequent die seit der brutalen Vertreibung der einheimischen palästinensischen Bevölkerung 1948 und der von Massakern begleiteten Zerstörung ihrer Dörfer, die seit Jahrzehnten andauernde völkerrechtswidrige Kolonisierung des Westjordanlandes, Ostjerusalems sowie die gewaltsame Belagerung des Gazastreifens mit den drei Kriegen, in denen besonders die Zivilbevölkerung viele Opfer bringen musste. Auch hier vertauscht Minkmar Anlass und Wirkung wenn er die Hamas zum Angreifer und Israel zum Verteidiger erklärt obwohl laut Völkerrecht nur der Besetzte das Recht hat, sich zu verteidigen und sich auch militärisch gegen den Besatzer wehren darf.
Minkmar erwähnt wohlwollend die Bewunderung von Ernaux für den Widerstand der ukrainischen und iranischen Menschen. Hier wäre es angebracht, in den palästinensischen Freiheitskämpfern nicht nur Terroristen zu sehen und BDS als gewaltlosen Widerstand zu würdigen.