https://www.jungewelt.de/artikel/486881.ukraine-asow-bei-der-nato.html
Aus: Ausgabe vom 31.10.2024, Seite 6 / Ausland
Ukraine
»Asow« bei der NATO
Ukrainische Neonazibrigade dient sich westlichem Kriegsbündnis an und wird wohlwollend in Empfang genommen
Von Susann Witt-Stahl
IMAGO/SOPA Images
Demo zur Freilassung der »Verteidiger« des Hüttenwerks »Asowstal« in Kiew (1.9.2024)
Die Mitglieder der Delegation der 12. Spezialbrigade »Asow« posierten im europäischen NATO-Hauptquartier mit sichtbarem Stolz vor den Kameras. Schließlich war der offizielle Empfang in Brüssel Mitte dieses Monats nicht weniger als ein Ritterschlag für die ehemalige ukrainische Fascho-Hooligan-Miliz und zumindest symbolisch ein Akt der Initiation in das mächtigste Militärbündnis der Welt.
Repräsentiert wurde die Neonazitruppe (sie ist im Oktober 2014 in die ukrainische Nationalgarde eingegliedert worden) von drei Kämpfern, die in Flecktarnfelduniform erschienen, einer Vertreterin der Koordinierungsstelle zur Behandlung von Kriegsgefangenen und einem Mitglied der Vereinigung der »Asowstal-Verteidigerfamilien«. Nicht nur für PR-Fotos, die auf Präsident Wolodimir Selenskijs Medienplattform United 24 verbreitet werden (sie eignen sich perfekt als Wunschbilder des von der ukrainischen Regierung ersehnten NATO-Beitritts): Die »Asow«-Abordnung war auch zu Unterredungen mit der stellvertretenden Generalsekretärin für öffentliche Diplomatie, Marie-Doha Besancenot, und weiteren Vertretern der westlichen Kriegsallianz geladen. Darüber hinaus soll es diverse Treffen mit EU-Parlamentsabgeordneten »verschiedener Fraktionen« gegeben haben. Themen der Brüsseler Gespräche seien unter anderem »die systematische Missachtung der Genfer Konventionen« durch Russland gewesen.Weiterlesen in jungewelt.de
Kommentar hinterlassen
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.