Erdogans Werk und von der Leyens Beitrag von: Jens Berger

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Erdogans Werk und von der Leyens Beitrag

Ein Artikel von: Jens Berger

„Öffnet erst den Weg für den Beitritt der Türkei zur Europäischen Union und dann öffnen wir den Weg für Schweden [in die NATO]“, so tönte es noch am Wochenende vollmundig aus Ankara. Keine 24 Stunden später machte Erdogan Schwedens Weg in die NATO frei, ohne dass sich ein Weg für die Türkei in die EU geöffnet hätte. Schmierentheater. Es ist auch Erdogan klar, dass die Türkei keine realistische EU-Beitrittsperspektive hat. Seltsamerweise gelten die Regeln, die der Türkei den Weg in die EU versperren, offenbar für ein anderes Land nicht. So vergeht kaum ein Tag, an dem die EU-Kommission der Ukraine nicht die Hoffnung auf einen baldigen Beitritt machen würde. Laut EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen bestehe „kein Zweifel“ daran, dass die Ukraine schon bald der EU beitreten wird. Wer die Beitrittskriterien selbst zu einer Farce macht, muss sich nicht darüber wundern, wenn sie von anderen zur Verhandlungsmasse in einem Schmierentheater gemacht werden. Von Jens Berger.

Es gibt zwei Weisen, die EU zu charakterisieren. Da ist zum einen die idealisierte Weise, die sich in Sonntagsreden und in deren Selbstbeschreibung gerne in blumigen Phrasen wiederfindet. Demnach ist die EU eine Wertegemeinschaft, deren Ziele die Förderung des Friedens, der Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, sozialer Gerechtigkeit und vieles andere sind. Wenn man bei einer Grundsatzrede von Ursula von der Leyen für jeden dieser Begriffe fünf Euro in das Phrasenschwein werfen würde, könnte man damit einen rumänischen Wanderarbeiter bei Tönnies sicher ein Jahr lang bezahlen.Weiterlesen in den nachdenkseiten.de

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