Nationaler Veteranentag: Orden fürs Morden
Deutsches Parlament beschließt nationalen Gedenktag für Bundeswehr-Veteranen am 15. Juni * Foto: Fabrizio Bensch/REUTERS
Orden fürs Morden
Von Karim Natour
Jährlich legt der US-Präsident einen Blumenkranz auf dem riesigen Soldatenfriedhof in Arlington nieder. Was ursprünglich als Gedenktag an den Waffenstillstand im Ersten Weltkrieg im November 1918 begann, heißt seit 1954 »Veteranentag« und ist allen altgedienten Soldaten der US-Armee gewidmet. Nachdem sie im Namen des Imperiums in fremde Länder eingefallen sind, tragen viele von ihnen psychische und körperliche Schäden davon oder kommen im Leichensack nach »god’s own country« zurück.
Die eigenen Soldaten »umfassend wertschätzen« will künftig auch die Bundesrepublik. Am Donnerstag hat der Bundestag einen Antrag von SPD, CDU/CSU, Grünen und FDP angenommen, der den 15. Juni zum »Nationalen Veteranentag« erklärt. Dafür stimmten nach einer rund 80minüten Debatte alle im Bundestag vertretenen Fraktionen, dagegen votierte die Linke-Gruppe. Gewidmet ist das Gedenken allen ehemaligen Soldaten seit der Gründung der Bundeswehr 1955. Diese ist seit 1959 in mehr als 50 Ländern im Auslandseinsatz gewesen, heißt es stolz in dem Papier, seit den 1990ern auch für »friedenssichernde Einsätze«. Den »Staatsbürgern in Uniform«, die ihr Leben für »die Sicherheit, Freiheit und die Werte unseres Landes« riskierten, gebühre »Respekt, Anerkennung und Würdigung«. Neben dem Image der Bundeswehr soll auch die Nachsorge der mehr als zehn Millionen Veteranen und ihrer Familien verbessert werden.Weiterlesen in jungewelt.de
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