Interview mit einem russischen Wehrpflichtigen: „Wir kämpfen gegen uns selbst“

Interview mit einem russischen Wehrpflichtigen: „Wir kämpfen gegen uns selbst“

Im Krieg fängt man an, Dinge anders zu betrachten. Viele Soldaten waren vor ihrer Einberufung in den Kriegsdienst einfache Handwerker, Büroangestellte, Manager oder Geschäftsleute. Wie sehen russische Wehrpflichtige ihren Einsatz in der Ukraine und das Militärleben?

Interview mit einem russischen Wehrpflichtigen: „Wir kämpfen gegen uns selbst“

 

Im Krieg fängt man an, Dinge anders zu betrachten. Viele Soldaten waren vor ihrer Einberufung in den Kriegsdienst einfache Handwerker, Büroangestellte, Manager oder Geschäftsleute. Wie sehen russische Wehrpflichtige ihren Einsatz in der Ukraine und das Militärleben?

Von Dmitri Plotnikow

Fast ein Jahr ist vergangen seit der Ankündigung einer Teilmobilmachung in Russland. Im September vergangenen Jahres wurden rund 300.000 Soldaten in den Kriegsdienst einberufen. Obwohl sie alle zuvor Militärdienst abgeleistet hatten, waren sie vor ihrer Einberufung einfache Handwerker, Büroangestellte, Manager oder Geschäftsleute. Ein Soldat mit dem militärischen Rufzeichen „Ural“, der im Zivilleben in der Unterhaltungsindustrie arbeitete, war einer der ersten, der eine Einberufung erhielt.

In dem Interview mit RT sprach er darüber, wie er und seine Kameraden der Herausforderung begegneten, zu den Waffen zu greifen, von den Unterschieden zwischen Wehrpflichtigen aus Russland und der Ukraine. Er erzählte davon, was in einem Mann vorgeht, der von einem zivilen Leben in ein militärisches übergeht und wofür die russischen Soldaten tatsächlich kämpfen.

Wenn sie mich einberufen werden, so sei es

RT: Was ging in Dir vor, als Du von Deiner Einberufung erfahren hast?

Ural: Ungefähr eine Woche bevor die Mobilmachung angekündigt wurde, begann ich darüber nachzudenken, ob meine Einberufung bald eintreffen könnte. Dinge wie Gesetzesänderungen, die Prüfung von Gesetzesentwürfen betreffend Fahnenflucht, gaben natürlich Anlass zu solchen Gedanken. Mir war klar, wie es weitergehen würde. Natürlich machte ich mir bis zu einem gewissen Grad auch Sorgen, weil unklar war, wozu das alles führen könnte und wie breit die Mobilmachung sein wird. Es war auch noch nicht klar, ob wir eine Generalmobilmachung zu erwarten hatten oder – wie sich dann herausstellte – eine

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