
Omri Boehm verteidigt in seinem neuen Buch „Radikaler Universalismus : Jenseits von Identität“
den Universalismus gegen Identitätspolitik und selbstgerechte liberale Demokratien, gegen linke und rechte Strömungen. Wie sonst will man universelle Werte begründen? Oder sind diese nur ein Feigenblatt für eigene Interessen? Waren diese universellen Werte nicht verlogen und und galten bis heute nicht für alle? Omri Boehm leuchtet alle Aspekte dieses schwierigen und interessanten Begriffs und beruft sich dabei auf Immanuel Kant, den Spätaufklärer und auf seine oft missverstandene Wiederbelebung des ethischen Monothisimus der jüdischen Propheten. Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, eines politischen und philosophischen Denkers. Ich war und bin immer noch fasziniert und begeistert von Boehms Zitat, „Zionismus ist nicht vereinbar mit humanistischen Werten.“.
Es ist ein nicht einfach zu verstehendes und lesenden Buchs, aber es lohnt sich einzutauchen, in die auch für mich fremde „Kantsche Welt“. Ist der Universalismus noch zu retten? Ich weiß es nicht, aber es lohnt sich mit dem Autor für die Rettung zu kämpfen. Dieses Buch gibt eine Anleitung, ein Versuch lohnt sich.
Evelyn Hecht-Galinski
Omri Boehm: “ Radikaler Universalismus, Jenseits von von Identität“
Aus dem Englischen übersetzt von Michael Adrian
Propyläen Verlag, Berlin 2022
176 Seiten, 22 Euro
https://www.sueddeutsche.de/kultur/omri-boehm-radikaler-universalismus-identitaetspolitik-1.5657989
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