Erinnerung
Dankenswerter Weise gibt es eine Neuauflage, von Religionen für Gerechtigkeit in Palästina-Israel Dieses wichtige Buch ich jedem meiner Leser die es noch nicht gekauft oder gelesen haben, ans Herz legen.
Evelyn Hecht-Galinski
Thementag Palästina – Israel
Die Lage spitzt sich zu
Samstag, 22. Juni 2019
Ev. Paul Gerhardt-Kirche, Markgrafenstraße 123, Dortmund
9.00 – 9.30 Uhr Begrüßung: Prof. Dr. theol. Dieter Becker, Vorsitzender der Bielefelder Bielefelder Nahost-Initiative e. V.
Einführung in den Thementag : Gesine Janssen, Koordinatorin des Kairos Palästina-Solidaritätsnetzes
9.30 – 10.30 Uhr Politisches Morgengebet / Dr. Viola Raheb
Viola Raheb ist palästinensische Theologin. Bis 2002 war sie Schulrätin der Evangelisch-Lutherischen Schulen in Jordanien und Palästina (ELCJ); seither arbeitet sie in Wien als Universitätsassistentin am Lehrstuhl für Religionswissenschaften der Ev.-Theol. Fakultät sowie als Beraterin für interkulturellen Dialog.
10.30 – 11.00 Uhr Kaffee-/Teepause
11.00 – 12.30 Uhr Die Lage spitzt sich zu: Zu den politischen Entwicklungen seit der Veröffentlichung des Kairos Palästina-Dokuments in 2009 / Rifat Odeh Kassis
Rifat O. Kassis ist langjähriger Menschenrechtsaktivist im Nahen und Mittleren Osten und derzeit internationaler Koordinator von Kairos Palästina.
12.30 – 13.30 Uhr Mittagspause (Eintopf und Getränke vor Ort erhältlich)
13.30 – 15.00 Uhr Stimmen aus der internationalen Ökumene: Interreligiöse Perspektiven zum Palästina/Israel-Konflikt, dem Kairos-Dokument und der Diskussion in Deutschland
– Prof. Dr. Farid Esack, Dekan des Fachbereichs für religiöse Studien an der Universität Johannesburg
– Pfr. Christopher Ferguson, Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Toronto/Hannover
– Prof. Dr. Micha Brumlik, Erziehungswissenschaftler und Publizist, Berlin
Moderation: Dr. Daniel Alexander Schacht, Journalist der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung
15.30 – 17.00 Uhr Der christlich-jüdische Dialog und die deutschen Kirchen
– Prof. Dr. Wolfgang Benz, Historiker und Antisemitismusforscher, Mitglied des Kuratoriums des deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Berlin
– Prof. Dr. Ulrich Duchrow, Professor für Systematische Theologie an der Universität Heidelberg
– Prof. Dr. Klaus Müller, Beauftragter für das christlich-jüdische Gespräch und Leiter des Arbeitsbereiches Interreligiöses Gespräch der Landeskirche in Baden
– Dr. Viola Raheb, Wien
Moderation: Oberkirchenrat i.R. Dr. Rudolf Hinz, ev.-luth. Theologe, ehem. Sonderbeauftragter des Lutherischen Weltbundes in Jerusalem, Willingrade
17.30 – 19.00 Uhr Ist Kritik an der israelischen Politik Antisemitismus?
– Dr. David Ranan, Politikwissenschaftler und Autor, Berlin
– Oberbürgermeister der Stadt Dortmund, Ullrich Sierau (angefragt)
– Judith Bernstein, Mitglied der Jüdisch-Palästinensischen Dialoggruppe und Publizistin, München
Moderation: Inge Günther, freie Journalistin für den Nahen Osten, Berlin
20.00 – 21.30 Uhr „Ich werde nicht hassen“: Theaterstück mit Michael Morgenstern
Es ist die Geschichte von Dr. Abuelaish, einem palästinensischen Arzt aus Gaza.
Veranstalter:
Bielefelder Nahost Initiative e.V.
Kairos Palästina-Solidaritätsnetz in Deutschland
Die Palästina/Nahost-Initiative Heidelberg lädt ein:
Gerechtigkeit in Palästina/Israel –
wie verhalten sich Kir chen und Religionen?
Prof. Dr. Ulrich Duchrow
ev. Theologe Uni Heidelberg
Dr. Shir Hever
politischer Ökonom Heidelberg
Dienstag, 7. Mai 2019 – 19:30 Uhr
Hermann-Maas-Haus, Hegenichstr. 22
Heidelberg-Kirchheim
Haltestelle „Obere Seegasse“ direkt vor dem Gebäude, Bus-Linie 33
www.pal.ini-hd.de
Wie verhält sich Religion, besonders als Institution, zu Macht?
Das südafrikanische Kairós-Dokument von 1985,
hervorgegangen aus dem Anti-Apartheidkampf,
gibt darauf eine dreifache Antwort:
Es gibt Religion bzw. eine Theologie, die selbst Staats- und Kapitaltheologie ist.
Es gibt eine Theologie, die sich der Macht ganz anpasst.
Sie ist für Versöhnung, aber ohne Gerechtigkeit für die Unterlegenen.
Und es gibt eine Theologie, die machtkritisch ist und für Gerechtigkeit eintritt –
eine prophetische Theologie.
Wie verhalten sich nun die Religionen
Judentum, Christentum und Islam zum Israel/Palästina-Konflikt?
Woran orientieren sie sich in ihrer politischen Beurteilung
und in ihrem praktischen Verhalten vor Ort?
Ist es der Maßstab „Gerechtigkeit“ oder …?
www.pal.ini-hd.de
/Hans G. ULRICH
Religionen für GerechtigkeitUlrich DUCHROW
Rundbrief in Palästina zur /2Israel. Auflage – Jenseits von (vonHrsg Luthers.): Feindbildern
(Band 7 der Reihe “Die Reformation radikalisieren“).
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Freundinnen,
Wie sicher die meisten wissen , gab es gegen unseren Band eine Kampagne von Personen und
Israel als Antisemitismus
OrganisationenwahrnehmeninmitDeutschlandverdeckten , die Kritikdiffamieren an der Völkerrecht , obwohl Ökonomenund unser Menschenrechte Buch Netanjahuenthält zwei Beiträge . DiesRealitäteinsetzt verletzenden geschieht von ,in um Unterstützung Palästinajüdischen Menschen im Politik Zusammenhang / AutorenIsraeldes besonders Israels Staates nicht aus an
den USA und einenund offenen Beitrag Methoden eines soisraelischen zu , Regierungenbeeinflussendie die Regierung nicht , dass herausfordern sie die ,ihre
und und deshalb den ihre USA eigenen
Bedingungen des Rechts zu knüpfen . Denn ohnediebedingungslose Unterstützung dieser Länder wäre dieRegierung in Tel Aviv nicht in derLage ,die illegale Besatzung unddenLandraub fortzusetzen .
Wir sind deshalb sehr glücklich ,dass nach dem Vertragsbruch des Lit Verlages ,der die erste Auflage dieses Buches gedruckt hatte , aber dem Druck der Lobby nachgab und das Buch aus dem Verkehr ziehen wollte , der Verleger Eberhard Hirschler eine 2. Auflage herausgebracht hat . Wir hängen hier das das Inhaltsverzeichnis und das Vorwort zur Neuauflage an , in dem die Kampagne gegen uns und unser Buch kurz beschrieben ist .Außerdem ist dergesamte Text der 2.Auflage verbessert und einzelne Beiträge aktualisier t. Auch ist die gesamte Wittenberger Erklärung abgedruckt mitsamt den Namen der UnterzeichnerInnen und Unterstützern , damit deutlich wird , wie breit unsere Position Zustimmung findet ,nach der PalästinenserInnen und Israelis nur gemeinsam eine Zukunft haben .Natürlich machen sich diese nicht alle Positionen der einzelnen Beiträge des Buches zu eigen . Dafür zeichnen ausschließlich die AutorInnen verantwortlich . Am Schluss findet sich das Inhaltsverzeichnis und der FlyermitBestelladresse , falls jemand das Buch fürsich oderals Geschenk für andere bestellen möchte.
Ulrich Duchrow Hans G. Ulrich (Hg.)
VORWORT ZUR ZWEITEN AUFLAGE
„…es [hat] zwischen Israel (als Staat der Juden) und Deutschland (als Nachfolgestaat der Täter) von Anbeginn eine stille Übereinkunft gegeben …, namentlich, dass Israel stets Alarm schlägt, wo es Antisemitismus gewahrt, und Deutschland sich entsprechend immer alarmieren lässt. Was allerdings auf beiden Seiten auffällt, ist, dass die vermeintliche Bekämpfung des Antisemitismus durchweg instrumentalisiert wird: Israel braucht den Antisemitismus, um sich der Kritik gegen Israel zu erwehren, und Deutschland braucht Israel als jüdisch-institutionalisierte Moralinstanz der Anerkennung seiner vollends bewältigten Vergangenheit. Die instrumentalisierende Dimension dieser Verbandelung zeigt sich primär daran, dass es beiden Seiten nicht wirklich um den Antisemitismus und seine reale Bekämpfung geht, sondern um die Aufrechterhaltung der interessegeleiteten Verbandelung.
Bezeichnend ist aber, wie sich die Verfolgung des Interesses auf deutscher Seite strukturell generiert hat: Eine eigentümlich zusammenwirkende Melange aus der offiziellen Israel-Politik Deutschlands, der sich in Bezug auf Israel und Juden selbst Grenzen setzenden medialen Welt (in welcher die Springer-Presse immer schon als wirkmächtiger Vorreiter fungierte), einer vom AntisemitismusTabu gebeutelten ›deutschen Öffentlichkeit‹ und der besonders abstrusen, von sogenannten ›Antideutschen‹ politisch praktizierten Ideologie hat dazu geführt, dass Juden, Zionismus und Israel jene … Gleichsetzung erfahren haben, aus der sich die Identifizierung von Antisemitismus, Antizionismus und Israel-Kritik ableitete, welche somit den ›Antisemitismus‹ zum schrittmachenden Schlagwort des deutschen öffentlichen Diskurses hat verkommen lassen.
Wer Israels Politik heutzutage kritisiert, darf sich … nicht nur als Parteigänger der unterdrückten
Palästinenser begreifen, sondern sich nicht minder auch als besorgter Sachwalter wirklicher israelischer Interessen fühlen. Schon lange treibt nicht wenige Bürger Israels die Ahnung um, dass Israel vor sich selbst gerettet werden müsse, wenn es historisch überdauern soll“ (Moshe Zuckermann).[1]
„…zunehmend viele sind zu Sachwaltern einer neuen Antisemitismusbekämpfung mutiert, und zwar mit solcher Verve, dass man den Eindruck gewinnt, der Anti-Antisemitismus sei zum neuen zivilgesellschaftlichen Lustprinzip einer gewissen deutschen Öffentlichkeit avanciert“ (Moshe Zuckermann).[2]
Niemand hat besser formuliert, was der Veröffentlichung der 1. Auflage dieses Bandes passiert ist, als Moshe Zuckermann in den eben zitierten Sätzen und ausführlich in seinem neuen Buch Der allgegenwärtige Antisemit oder die Angst der Deutschen vor der Vergangenheit.[3]
Die Hetzjagd gegen unseren Band und speziell gegen den Mitherausgeber und Mitautor Ulrich Duchrow begann mit einem Artikel von Dr. Hermann Lührs gegen die Erstfassung von Duchrows Aufsatz in unserem Band unter dem Titel: „Legitime Kritik oder Antisemitismus. Ein Aufsatz zu Israel und Palästina in einem Sammelband der Evangelischen Verlagsanstalt erfordert Widerspruch.“[4] Dieser diffamierende Angriff, der Duchrow Antisemitismus vorwirft, wurde von der Zeitschrift „Junge Kirche“ wegen mangelnder wissenschaftlicher Qualität abgelehnt, aber erstaunlicherweise von der im Selbstverständnis wissenschaftlichen Zeitschrift für Evangelische Ethik (ZEE) veröffentlicht. Dass es Lührs nicht um wissenschaftliche Diskussion, sondern um Agitation geht, zeigt die Nachgeschichte seines ZEE-Artikels. Auf dieser pseudowissenschaftlichen Basis gab er Interviews im Deutschlandfunk, die einem Rufmord an Duchrow gleichkommen.[5] Fast gleichzeitig veröffentlichte Alan Posener in „Die Welt“ einen Artikel mit Verdrehungen und Unterstellungen.[6] Der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische
Zusammenarbeit veröffentlichte eine Stellungnahme gegen unseren Band unter dem Titel „Völlige Verzerrung des christlich-jüdischen Dialogs und Israelfeindschaft“.[7] Eine weitere Facette betrifft das Internet. Ein „Antideutscher“[8], unter dem Pseudonym „Feliks“, dringt in Wikipedia-Artikel ein, um dort negative Eintragungen bei israelkritischen Personen und positive bei kritiklosen Unterstützern des Staates Israel zu lancieren.[9] So fügte „Feliks“, dessen wirklicher Name inzwischen enttarnt wurde[10], unter Berufung auf Lührs auch den Antisemitismusvorwurf in den Wikipedia-Artikel zu Ulrich Duchrow ein.[11] Weitere Interventionen kamen in der Wochenzeitung „Die Zeit“ (Volker Beck)[12] und sogar in der taz (Micha Brumlik)13. Es drängt sich der Eindruck einer orchestrierten Kampagne auf. Der Kontext solcher Kampagnen ist das großzügig finanzierte und finanzierende Propagandaprogramm (Hasbara) des israelischen Außenministeriums, das darauf hinarbeitet, mithilfe von Gruppen und Personen besonders in den USA und Deutschland Kritik an den Völkerrechts- und Menschenrechtsverletzungen des Staates Israels gegenüber den PalästinenserInnen durch Diskreditierung der Kritikerinnen zu unterdrücken und die Politik des Staates in gutem Licht erscheinen zu lassen.[13]
Im Impressum unseres Bandes hatten wir den beteiligten Landeskirchen, der EKD, Brot für die Welt (BfdW) und dem Evangelischen Missionswerk unseren Dank ausgesprochen für die finanzielle Unterstützung der abschließenden Internationalen Konferenz des Projekts „Die Reformation radikalisieren“ in Wittenberg im Januar 2017 und damit auch den Dank für die Mitfinanzierung dieses Bandes als Teil der Konferenzdokumentation. Das nahmen Posener in „Die Welt“ und der Koordinierungsrat in seiner Stellungnahme zum Anlass, ihre Entrüstung über die Unterstützung eines solchen „Machwerks“ gegenüber den Geldgebern zum Ausdruck zu bringen, um zu verhindern, dass so etwas wieder geschieht.
Die EKD reagierte auf die Lobbykampagne zur Unterdrückung unserer Kritik am deutschen Schweigen angesichts dessen, was den PalästinenserInnen zugefügt wird, mit einer öffentlichen „Distanzierung“ von unserem Band – mit dem Hinweis, dass sie Antisemitismus als Gotteslästerung betrachtet. Bis zum heutigen Tag hat sie es nicht für nötig befunden, Kontakt zu uns Herausgebern aufzunehmen und zu beweisen, wo wir uns des Antisemitismus schuldig gemacht haben – obwohl wir diesen doch ausdrücklich zurückgewiesen haben. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass unser Band Bischof Dröge nach dem Kirchentag in Berlin im Mai 2017 zugesandt wurde mit dem Angebot, mit ihm und der Evangelischen Mittelostkommission (EMOK), deren Vorsitzender er ist, die hier aufgeworfenen Fragen zu diskutieren. Leider wurde unser Angebot nicht aufgegriffen. Das Hilfswerk BfdW folgte nicht nur dieser Distanzierung, sondern hat unfairerweise die ökumenische Basisorganisation Kairos Europa für die Inhalte verantwortlich gemacht und dieser Organisation die seit Jahrzehnten gewährten Mittel gestrichen. Der formale Grund dafür ist, dass BfdW der die 3. Internationale Konferenz mitveranstaltenden Universität Halle-Wittenberg die finanzielle Unterstützung nicht direkt gewähren konnte, und deshalb Kairos Europa als Rechtsträger vorschlug.
Wir möchten das Verhalten der EKD und von BfdW nicht kommentieren, da die Fakten für sich selbst sprechen. Wir möchten nur darauf hinweisen, dass sie sich damit auch von den Verfasserinnen und Unterstützern der Wittenberger Erklärung distanzieren, deren dritter Teil die Positionen der 3. Internationalen Konferenz zum Thema Palästina/Israel zusammenfasst. Zur Erinnerung: Zur Vorbereitung der Konferenz wurden die Beiträge aus fünf Arbeitsgruppen vorher verschickt, dann von den AutorInnen auf der Konferenz auf Podien in Kurzfassung vorgetragen und von den Teilnehmenden diskutiert. Die Wittenberger Erklärung ist die Zusammenfassung der Ergebnisse aus den fünf Arbeitsgruppen. Band 7 dokumentiert die Beiträge aus der Arbeitsgruppe Palästina/Israel (zusammengefasst in Abschnitt III in der Erklärung). Um das deutlicher zu machen, wird hier in der 2. Auflage nicht nur Abschnitt III der Erklärung wie in der 1. Auflage, sondern die Wittenberger Erklärung als ganze mit den Unterschriften abgedruckt. So kann deutlich werden, von wem sich die EKD und BfdW distanzieren, um den Lobbygruppen nachzugeben. Zu den Unterzeichnern der Wittenberger Erklärung gehören nämlich auch Personen wie der Direktor des Evangelischen Missionswerks (EMW), Christoph Anders, der frühere Generalsekretär des Schweizer Hilfswerks „Brot für alle“, Beat Dietschy, der Generalsekretär der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, Chris Ferguson, die Theologen Heino Falcke, Jürgen Moltmann u.a. Darüber hinaus distanzieren sie sich objektiv vom Ökumenischen Rat der Kirchen und der Weltgemeinschaft Reformierter Kirchen, allen historischen Kirchen in Nordamerika, Schottland, Südafrika usw., die ebenso wie wir klar für Gerechtigkeit in Palästina/Israel inklusive Gandhi-Methoden eintreten.
Anders als EKD und Brot für die Welt reagierten die Landeskirchen, die ebenfalls die 3. Internationale Konferenz und damit die Dokumentation in Band 7 unterstützt hatten. Sie suchen das Gespräch. Sie haben sich nicht dem Antisemitismusvorwurf gegen Ulrich Duchrow und Band 7 angeschlossen und werden auch voraussichtlich Kairos Europa weiterhin finanziell unterstützen.
Wir Herausgeber und der in Deutschland lebende israelische Ökonom und Mitautor Dr. Shir Hever bieten allen Kirchen an, Konferenzen mitzugestalten oder Gespräche mit interessierten Personen zu führen.
Im Übrigen gab es viele Solidaritätsbezeugungen aus der ganzen Welt und aus den verschiedenen Glaubensgemeinschaften. U.a. die ökumenische Zeitschrift Publik-Forum veröffentlichte ein Interview mit Ulrich Duchrow, in dem dieser die Vorwürfe zurückweisen konnte.[14] Kairos Europa publizierte eine Kurzfassung des Bandes 7 für Gemeinden und Gruppen unter dem Titel „Verfehlte Buße“.[15] Dem israelischen Ökonomen Dr. Shir Hever, auch Autor in diesem Band, ist besonders zu danken für eine fundierte Gegendarstellung zu dem pseudowissenschaftlichen Artikel von Lührs, der die Grundlage für die Kampagne lieferte. Sein Gegenartikel wird in der ZEE, Nummer 2/2019 unter dem Titel: „Kein Antisemitismus, sondern notwendige Kritik. Erwiderung auf Lührs‘ Angriff auf Ulrich Duchrow in der Zeitschrift für Evangelische Ethik“ erscheinen.
Der Eigentümer des LIT Verlages, Dr. Hopf, machte sich die Antisemitismusvorwürfe zu eigen, brach den Vertrag und dekretierte, dass der Band sofort aus dem Verkehr gezogen würde.[16] Um der angekündigten Vernichtung der Restauflage vorzubeugen, kauften wir diese auf und konnten auf diese Weise die große Nachfrage befriedigen, die aufgrund der öffentlichen Kontroverse entstand. Besonders erfreulich war, dass Eberhard Hirschler als online-Buchhändler einen Teil der Restauflage übernahm und in seiner Funktion als Verleger anbot, diese 2. Auflage zu publizieren.
Dafür danken wir ihm sehr herzlich. Denn wir hoffen, dass durch die unerbetene Publizität die in
Deutschland verdrängten Fragen, die der Band aus internationaler und interreligiöser Perspektive im Blick auf das notorische Unrecht an den Palästinensern und Palästinenserinnen aufwirft, endlich offen diskutiert werden. Die Beendigung dieses Unrechts kann nur erhofft werden, wenn der Druck auf die westlichen Regierungen von unten so stark wird, dass sie ihre Unterstützung des Staates Israels an die Bedingung knüpfen, dem palästinensischen Volk Gerechtigkeit widerfahren zu lassen – im Interesse auch des israelischen Volkes selbst, das nur eine Zukunft gemeinsam mit ihren Nachbarn hat. In seinem jüngsten Beitrag zum Thema sagt Andreas Zumach, dass in Wahrheit diejenigen die zukünftige Existenz des Staates Israel gefährden, die nicht auch für die menschen- und völkerrechtlichen Ansprüche und damit das Existenzrecht der PalästinenserInnen eintreten und also die Rechtsbrüche der israelischen Regierung kritisieren.[17] So drücken wir unsere Hoffnung auf die Wirkung der 2. Auflage dieses Bandes mit einem Wort aus der Josephsgeschichte aus: „Ihr gedachtet’s böse mit mir zu machen: aber Gott gedachte es gut zu machen…zu erhalten viel Volks“ (Genesis/1. Mose 50,20).
Im November 2018 Ulrich Duchrow und Hans G. Ulrich
[1]
In: https://www.globkult.de/gesellschaft/identitaeten/1016-jenseits-deutscher-reflexe-resuemee-ueber-antisemitismus-antizionismusund-israel-kritik.
[2] In: https://www.rubikon.news/artikel/die-gesinnungspolizei.
[3] Frankfurt a. M.: Westend-Verlag, 2018.
[4] LÜHRS, Hermann, in: Zeitschrift für Evangelische Ethik 62 (2018) S. 58-64.
[5] https://ondemandmp3.dradio.de/file/dradio/2018/06/01/schalom_01062018_skandal_um_antijuedischen_text_dlf_20180601_1550_ba061ce6.mp3, Zugriff 4.10.2018.
[6] „Die Welt“ vom 24.5.2018, 5.
[7] https://www.deutscher-koordinierungsrat.de/dkr-home-Stellungnahme-Verzerrung-2018.
[8] Vgl https://sezession.de/57410/antideutsche-netzwerke-und-ihre-ideologie, Zugriff August 2018, und KURZ, Robert: Die Antideutsche Ideologie. Vom Antifaschismus zum Krisenimperialismus: Kritik des neuesten linksdeutschen Sektenwesens in seinen theoretischen Propheten. Münster: UNRAST, 2003.
[9] Vgl. Wikipedia – Geschichten aus Wikihausen #09: „Feliks und die Partei ‚die Linke'“: https://www.youtube.com/watch?v=dpTmlGZf5s.
[10] Wikipedia-Heckenschütze enttarnt! Wer ist Feliks? | #10 Wikihausen: https://www.youtube.com/watch?v=sLL3nrl1KT4&t=163s.
[11] https://de.wikipedia.org/wiki/Ulrich_Duchrow. Zugriff 24.8.2018.
[12] DIE ZEIT Nr. 21/2018, 17. Mai 2018. 13 https://www.taz.de/%215521294/.
[13] Vgl. dazu mit Beispielen Andreas Zumach: https://www.youtube.com/watch?v=oTMKToXZr60&feature=youtu.be.
[14] Publik-Forum Nr. 12/2018, S. 25 (https://epaper.publikforum.de/de/profiles/763aa74f5a56/editions/22a542b9489768b979da/pages/page/13).
[15] KAIROS EUROPA, Hrsg.: Verfehlte Buße. Stimmen aus der Ökumene zum Verhältnis Deutschland-Palästina/Israel. Heidelberg: info@kairoseuropa.de, 2018.
[16] Im Gegenzug erschien eine muslimische Rezension unseres Buches auf einer jüdischen website: http://sicht-vomhochblauen.de/religionen-fuer-gerechtigkeit-in-palaestina-israel-jenseits-von-luthers-feindbildern-buchbesprechung-von-farisswogatzki/. Deren Betreiberin, Evelyn Hecht-Galinski, Tochter des früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Galinski, setzte sich umgehend beim Lit Verlag sogar für eine 2. Auflage des Bandes ein und schrieb in einer mail vom 2.6. an die Herausgeber im Blick auf das Verhalten des Herrn Hopf sogar von „Bücherverbrennung“.
[17] https://www.youtube.com/watch?v=oTMKToXZr60&feature=youtu.be. Dazu auch hervorragend der frühere Erzbischof von Canterbury, Dr. Rowan Williams, 2004: http://aoc2013.brix.fatbeehive.com/articles.php/1840/lecture-to-the-5th-international-sabeelconference-holy-land-and-holy-people-jerusalem.
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