»Sieg oder Tod« Anarchisten an der Seite ukrainischer Neonazis und der NATO gegen das »faschistische Regime« in Moskau Von Susann Witt-Stahl

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»Sieg oder Tod«
Anarchisten an der Seite ukrainischer Neonazis und der NATO gegen das »faschistische Regime« in Moskau

Von Susann Witt-Stahl

  1. Juni 2023

Die linke Ukraine-Solidarität hat schmerzhafte Verluste zu beklagen. Im April waren der 26jährige Ex-US-Marine Cooper »Harris« Andrews, der Ire Finbar Cafferkey, der Russe Dmitri Petrow und weitere internationale Freiwillige bei schweren Gefechten um Bachmut getötet worden. Petrow gehörte zu den Gründern der Kampforganisation der Anarchokommunisten (BOAK), die für Anschläge unter anderem auf Bahngleise in Russland verantwortlich sind, und stritt wie Cafferkey früher in den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) für Rojava. 2022 ging es dann gegen das »faschistische Regime« im Kreml, hatte sein Kamerad Andrews im März erklärt. »Da gibt es nur Sieg oder Tod.«

Internationale linke Medien veröffentlichten Nachrufe für die Gefallenen. ANF News etwa würdigten Petrows Verdienste für den »Widerstand« gegen die »russisch-imperiale Aggression«. Was stets unerwähnt blieb: Laut Dmitro Kortschinskij, einem ehemaligen Anführer der faschistischen UNA-UNSO, waren die Anarchoantifas Angehörige seines Sabotage-Bataillons Bratstwo (Bruderschaft). Kortschinskij hatte bereits 2013 eine erste Einheit mit dem Namen »Die Jesus-Christus-Hundertschaft« nach dem Vorbild der Terrormilizen des »Islamischen Staates« aufgebaut. »Wir werden kämpfen, bis Moskau in Flammen steht«, hatte der christliche Fundamentalist, der Juden nicht zum ukrainischen Volk zählt, bereits 2015 verkündet.

»Als sie der Bruderschaft beitraten, hatten sie seltsame linke Überzeugungen«, schrieb Kortschinskij über Petrow, Cafferkey und Andrews auf Telegram. »In der Bruderschaft lernten sie, den Glauben zu respektieren und den Herrn zu lieben. Sie nahmen an Gottesdiensten teil.« Die drei Ukraine-Kämpfer sind offenbar nicht die einzigen Linken, die zu den Faschisten rübergemacht haben: Der Brite Shaun Pinner, ebenfalls ein YPG-Veteran, war in das Neonaziregiment »Asow« eingetreten, bevor er im Frühling 2022 in Mariupol festgesetzt, dann in der nicht anerkannten Volksrepublik Donezk zum Tode verurteilt wurde und schließlich im September bei einem Gefangenenaustausch frei kam. »Antifa« Jurij Samojlenko, der auch in BOAK organisiert war, diente im 6. separaten Bataillon DUK »Rechter Sektor« und wurde von seinen Kameraden als »Krieger, der die Invasoren gnadenlos tötete«, geehrt, nachdem er in der Nähe von Charkiw bei Kampfhandlungen umgekommen war. Der mittlerweile ebenfalls gefallene russische Anarchist Sergei Petrowitschew hatte sich als Vollblutfaschist entpuppt: Er posierte im T-Shirt mit einem Plakatmotiv der »Ukrainischen Aufständischen Armee« (UPA), die in den 1940er Jahren Hitlerdeutschland bei der Schoah assistiert hatte, und ließ sich Arm in Arm mit berüchtigten militanten Neonazis und Anhängern der SS-Division »Galizien« ablichten. Petrowitschew verkehrte auch im Umfeld von »White Rex« Denis Kapustin, Kopf des proukrainischen sogenannten Russischen Freiwilligenkorps, das für die jüngsten Überfälle auf Belgorod verantwortlich ist. Laut dem britischen Experten für russische Sicherheitspolitik Mark Galeotti steht die Bande – wie auch die anarchistischen Saboteure – unter der Kontrolle des militärischen Geheimdienstes Kiews. Weiterlesen in jungewelt.de

Waffen für Kiew: Trommeln für antirussischen Kreuzzug

„Das Monster muss zerstört werden!“: Linksradikale im Bündnis mit ukrainischen „Selenskij-Anarchisten“ * Foto: Konstantin Chernichkin/REUTERS

Trommeln für antirussischen Kreuzzug
»Das Monster muss zerstört werden!«: Linksradikale im Bündnis mit ukrainischen »Selenskij-Anarchisten«
Von Susann Witt-Stahl

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