Stockende Großoffensive: Die Zeit läuft ab, den USA bleiben noch wenige Monate Von Irina Alksnis, RIA Nowosti

Stockende Großoffensive: Die Zeit läuft ab, den USA bleiben noch wenige Monate

Angesichts der stockenden ukrainischen „Großoffensive“ herrschen in den USA und im übrigen Westen Durchhalteparolen vor. Dabei ist immer wieder von „wenigen Monaten“ die Rede, in denen die Ukraine Erfolge vorweisen muss. Was hat es damit auf sich?

Quelle: Gettyimages.ru © Ruma Aktar

Stockende Großoffensive: Die Zeit läuft ab, den USA bleiben noch wenige Monate

Von Irina Alksnis, RIA Nowosti

Angesichts der stockenden ukrainischen „Großoffensive“ herrschen in den USA und im übrigen Westen Durchhalteparolen vor. Dabei ist immer wieder von „wenigen Monaten“ die Rede, in denen die Ukraine Erfolge vorweisen muss. Was hat es damit auf sich?
Gestern erklärte US-Außenminister Antony Blinken, dass der Fortschritt der Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte, die nach seinen Worten „sehr schwierig“ sei, weil „die Russen eine starke Verteidigung aufgebaut haben“, für Kiew und den Westen nicht ermutigend sei. Dennoch äußerte er sich optimistisch über die ukrainischen Aussichten an der Front, räumte aber ein, dass „dies nicht in den nächsten ein oder zwei Wochen enden wird.“ Ihm zufolge rechne Washington mit „einigen Monaten“.

Hier stellt sich natürlich die Frage: Was wird passieren und was ist zu erwarten, wenn (oder besser gesagt, sobald) die amerikanischen Hoffnungen auf Erfolge der ukrainischen Streitkräfte endgültig zusammenbrechen? Die Frage ist umso relevanter, als Blinken bei Weitem nicht der Erste ist, der von „ein paar Monaten“ spricht. Auf dem jüngsten NATO-Gipfel in Vilnius wurde von verschiedenen Seiten verdeckt und manchmal auch direkt geäußert, dass Kiew höchstens einen Herbst Zeit habe, um Ergebnisse und eine Rendite für die Investitionen des Westens in das Land vorzuweisen.

Eine weit verbreitete Antwort auf diese Frage lautet, dass die Position des Westens, der die Ukraine zu seinem Hauptanliegen im Krieg gegen Russland gemacht hat, selbst bei einem völligen Scheitern der Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte nicht grundlegend beeinträchtigt wird. Die Verfechter dieses Standpunktes schätzen zwar die wichtigste antirussische Karte der NATO absolut richtig ein, irren sich aber in einem anderen, viel wichtigeren Aspekt.Es mag anstößig erscheinen, aber Russland ist keineswegs die Hauptrichtung der geopolitischen Bemühungen der Vereinigten Staaten. Es ist China, das in allen außenpolitischen und militärisch-politischen Strategien Washingtons direkt verankert ist. Und das ist keine List oder ein Vorwand, sondern eine unumstößliche Realität, mit der sich die Amerikaner auseinandersetzen müssen.

Geopolitik basiert immer auf Wirtschaft, auf dem Kampf um Märkte, Ressourcen, technologische Führerschaft usw. China, das zur ersten (oder zweiten – je nach Berechnungsmethode) Wirtschaftsmacht der Welt aufgestiegen ist, ist zur größten Herausforderung für die Vereinigten Staaten geworden. Und die USA haben zu ihrer eigenen Rettung einfach keine andere Möglichkeit, als einen gefährlichen Konkurrenten zu erwürgen und zu ertränken.

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