
Kristin Helberg über Palästina-Proteste: „Die Meinungsfreiheit wird wie selten zuvor eingeschränkt“
Die Nahost-Expertin sieht Freiheitsrechte nicht nur bei den Palästina-Protesten beschnitten. Generell sei in Deutschland ein Trend zu mehr Autoritarismus zu beobachten, sagt sie. Ein Interview.
Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der anschließenden israelischen Militäroffensive in Gaza spitzt sich die Lage parallel zu den Ereignissen im Nahen Osten auch in Deutschland zu. Palästinasolidarische Proteste können nur unter strengen Auflagen stattfinden und sind häufig von Gewalt begleitet – sowohl vonseiten der Polizei als auch von einzelnen Demonstranten.
Die Nahost-Expertin Kristin Helberg hält die aktuelle Debatte über Israel und Palästina für „sehr vergiftet“, wie sie im Gespräch mit der Berliner Zeitung erklärt. Eine Verständigung sei kaum noch möglich. Seit September moderiert sie deshalb im Kulturzentrum „Spore“ in Berlin-Neukölln die Veranstaltungsreihe „Zeit zu reden“, die sich mit verschiedenen Aspekten des Themas Israel-Palästina und dem Umgang damit beschäftigt. Organisiert werden die Paneldiskussionen von dem jüdisch-israelischen Dirigenten Ido Arad und dem armenisch-libanesischen Verkaufsmanager Haig Ghokassian. Unter dem Titel „Staatsmacht und Polizeigewalt“ diskutiert Helberg am Freitag mit der Autorin Jara Nassar, dem Strafverteidiger Alexander Gorski, dem Kriminologie-Professor Tobias Singelnstein und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Deutschen Polizeigewerkschaft und Vorsitzenden der Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz, über die Sinnhaftigkeit verschiedener staatlicher und polizeilicher Maßnahmen im Kontext der Palästina-Proteste und generell über die Einschränkung bürgerlicher Freiheiten in Deutschland. Weiterlesen in berliner-zeitung.de
Ein sehr lobenswerte Initiative durch Fr. Helbeŕg, der ich Erfolg wünsche.