Berlin tritt die Europäische Menschenrechtskonvention mit Füßen

https://www.jungewelt.de/artikel/502397.repression-berlin-tritt-die-europ%C3%A4ische-menschenrechtskonvention-mit-f%C3%BC%C3%9Fen.html

Aus: Ausgabe vom 21.06.2025, Seite 3 / Schwerpunkt
Repression

Berlin tritt die Europäische Menschenrechtskonvention mit Füßen

Angriffe auf Palästina-Solidarität: Repression in deutscher Hauptstadt darf nicht zum Maßstab in Europa werden
Von Fréderike Geerdink, Sania Mahyou, Carmela Negrete, Gouri Sharma, Tom Wills (Berlin, Madrid, Paris und Amsterdam)
 
Polizeigewalt gegen Demonstranten am Nakba-Tag in Berlin (15.5.2025)

 

Diese Recherche wurde ermöglicht durch Journalismfund Europe.

An jedem Wochenende protestieren Hunderttausende Menschen europaweit gegen den israelischen Völkermord in Gaza. Immer wieder werden Aktivisten mit Geldstrafen und Polizeigewalt konfrontiert. Eine grenzüberschreitende Untersuchung in vier europäischen Städten zeigt dabei ein sehr unterschiedliches Ausmaß an Repression – mit Berlin an erster Stelle. Der deutsche Staat hat Tausende von Ermittlungsverfahren gegen Demonstranten eingeleitet.

 

Am 6. Juni hat deswegen sogar der EU-Kommissar für Menschenrechte Michael O’Flaherty Bundesinnenminister Alexander Dobrindt zur Respektierung von Meinungs- und Versammlungsfreiheit aufgefordert. »Ich bin besorgt über Berichte über übermäßige Gewaltanwendung durch die Polizei gegen Demonstrierende, darunter auch Minderjährige, die mitunter zu Verletzungen geführt haben«, schreibt der Kommissar, und kritisiert die Einschränkungen der Meinungsfreiheit in »Universitäten, Kultur- und Kunstinstitutionen sowie Schulen« sowie die Versuche, ausländische Staatsangehörige abzuschieben, weil sie protestieren. Die IHRA-Arbeitsdefinition für Antisemitismus werde »von einigen deutschen Behörden in einer Weise ausgelegt, die Kritik an Israel pauschal als antisemitisch einstuft«. Weiterlesen in jungewelt.de

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

Entdecke mehr von Sicht vom Hochblauen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen