Damaskus im Brennpunkt Von Karin Leukefeld

Mittlerer Osten: Damaskus im Brennpunkt

Das westliche Festhalten an der globalen Hegemonie lässt Syrien nicht zur Ruhe kommen. Aus dem Stellvertreterkrieg könnte leicht eine direkte Konfrontation von USA und Russland werden.

Damaskus im Brennpunkt


Von Karin Leukefeld

  1. August 2023

Die Spannungen in Syrien nehmen zu. Israel hat Montag erneut den Flughafen von Aleppo bombardiert. Im Nordosten hält der Drohnenkrieg der Türkei mit gezielten Morden an Kadern der kurdisch-arabischen Syrischen Demokratischen Kräfte (SDK) an. Arabische Verbände in der östlichen Provinz Deir Al-Sor liefern sich Kämpfe mit den SDK, die den Vorsitzenden des Militärrates von Deir Al-Sor festgenommen haben sollen. Die SDK kündigten eine Offensive gegen den »Islamischen Staat« an. Einwohner des Dorfes Hamu südlich von Kamischli verweigerten einer US-Militärpatrouille die Durchfahrt.

Der Hintergrund der militärischen Auseinandersetzung zwischen den SDK und dem Militärrat von Deir Al-Sor – der eigentlich mit den SDK kooperiert – war zunächst unklar. Berichten zufolge waren hochrangige militärische Anführer zu einem »wichtigen Treffen« auf eine Militärbasis in Al-Hasaka eingeladen worden und von dort nicht zurückgekehrt. In einer Erklärung des SDK-Medienzentrums von Mittwoch heißt es, die Männer seien von ihren Posten im Militärrat von Deir Al-Sor entlassen worden. Die Entscheidung habe der Militärrat in Übereinstimmung mit den SDK getroffen. Die Entlassenen seien direkt in Verbrechen und Machtmissbrauch verwickelt. Genannt wurden »Kommunikation und Koordination mit äußeren Kräften, die der Revolution gegenüber feindlich eingestellt« seien. Die Männer hätten Verbrechen begangen, Drogen geschmuggelt, die Sicherheit vernachlässigt und sich persönlich bereichert. Auf Anordnung der »Strafverfolgungsbehörden in Nordostsyrien« seien die Personen festgenommen worden.

Auch im Nordwesten des Landes wird es nicht ruhig. In Idlib eskalieren seit Tagen die militärischen Auseinandersetzungen zwischen den syrischen Streitkräften und bewaffneten Kräften von Haiat Tahrir Al-Scham (HTS). Auslöser war ein Angriff von HTS auf einen Stützpunkt der syrischen Armee, bei dem eine ungenannte Zahl von syrischen Soldaten getötet wurde. Die HTS-Kämpfer hatten einen Tunnel unter der syrischen Armeestellung gegraben, mit Sprengstoff gefüllt und diesen zur Explosion gebracht. Nach der Explosion griff am vergangenen Wochenende auch die russische Luftwaffe ein und zerstörte mindestens vier HTS-Stellungen. Dutzende Kämpfer wurden dabei getötet. Weiterlesen in jungewelt.de

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