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Die hybride Kriegsführung der USA
Im letzten Teil dieser dreiteiligen Beitragsserie werden konkrete Beispiele der Einflussnahme der Vereinigten Staaten auf die politische Meinungsbildung in Deutschland dargestellt und mit den Behauptungen einer russischen Beeinflussung ins Verhältnis gesetzt. Näher beleuchtet werden auch die Struktur und Kontrolle der Informationsverbreitung über Nachrichtenagenturen, soziale Netzwerke und Suchmaschinen sowie der Einfluss der US-Regierung auf diese Medien. Es zeigt sich, dass die USA nicht nur mannigfaltige Möglichkeiten haben, einen hybriden Krieg in Deutschland zu führen, sondern davon auch rege Gebrauch machen. Von Karsten Montag.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz definiert hybride Kriegsführung wie folgt:
„In modernen Konfliktszenarien setzen Angreifer auf eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Computerangriffen bis hin zu Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken. Dieses Vorgehen wird auch als ‚hybride Taktik‘ oder ‚hybride Kriegsführung‘ bezeichnet.“
Ziel der Angreifer sei es, nicht nur Schaden anzurichten, sondern insbesondere Gesellschaften „zu destabilisieren und die öffentliche Meinung zu beeinflussen“. Offene pluralistische und demokratische Gesellschaften würden hierfür viele Angriffsflächen bieten und seien somit leicht verwundbar.
Was unter den Oberbegriff „hybride Kriegsführung“ fällt, zeigt ein Beitrag des Rechercheverbunds NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung mit dem Titel „Tiefe Einblicke in Putins Lügenmaschine“. Basierend auf offenbar geleakten internen Dokumenten einer russischen PR-Agentur namens „Social Design Agency“ (SDA) stellen die Autoren fest, dass die Firma versuchte, „Meinungen und politische Prozesse weltweit zu beeinflussen, im Westen gezielt Stimmung für Russlands Narrative zu machen – und bestehende gesellschaftliche Konflikte zu verstärken“. Aus den enthüllten Daten werde deutlich, dass circa 100 feste und freie Mitarbeiter der Agentur mehrere Desinformationskampagnen in unterschiedlichen Ländern bearbeiteten. Protokolle würden zeigen, dass eine Frau, „die in der russischen Präsidialverwaltung arbeiten soll“, regelmäßig an Treffen mit der SDA teilgenommen habe. Weiterlesen in den nachdenkseiten.de
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