Ein Fest mit Tränen in den Augen

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Aus: Ausgabe vom 08.05.2025, Seite 8 / Ansichten

Ein Fest mit Tränen in den Augen

Zum 80. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg. Gastkommentar
Von Sergej J. Netschajew
 
Generaloberst Nikolai Bersarin (r.), erster sowjetischer Stadtkommandant von Berlin, und Generalleutnant Fjodor Bokow (Berlin, 2.5. 1945)

 

Sergej J. Netschajew ist seit 2018 Botschafter der Russischen Föderation in Deutschland

Am 9. Mai wird in unserem Land der 80. Jahrestag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg und der Befreiung Deutschlands und Europas vom Nazismus gefeiert. Für alle Völker der ehemaligen Sowjetunion ist es fürwahr ein heiliges Datum. Der Vernichtungskrieg, den die Nazis gegen die Völker der Sowjetunion vom Zaun gebrochen hatten, riss 27 Millionen Sowjetbürger in den Tod. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Zivilisten. Der blutigste Konflikt des 20. Jahrhunderts traf fast jede sowjetische Familie, brachte bittere Not und unermessliches Leid und legte eine Vielzahl von Städten und Dörfern in Schutt und Asche. Als Nachkommen der Sieger stehen wir in der Pflicht, die Erinnerung an die Ereignisse jener Jahre zu bewahren und uns die harten Lehren aus dem Krieg vor Augen zu halten, damit eine solche Tragödie nie wieder passiert. Um an dieser Stelle den Präsidenten der Russischen Föderation zu zitieren: »Nur das Verständnis dafür, welchen Preis unsere Vorfahren bei der Verteidigung ihres Heimatlandes für den Sieg gezahlt haben, kann uns zur Erkenntnis kommen lassen, was uns und unser Land ausmacht.«

 

Gleichzeitig hat Russland die heldenhaften Leistungen der Sowjetsoldaten und die Opfer, die das Sowjetvolk für den Sieg bringen musste, nie nach Nationalität unterschieden und will das auch heute nicht tun. Der Sieg ist unser gemeinsames Gut und die Erinnerung an die Kriegstoten unser gemeinsamer Schmerz. Angehörige aller sowjetischen Brudervölker standen im Schulterschluss miteinander auf, um die Invasion der Hitler-Horden in ihre Heimat abzuwehren, und begaben sich in den tödlichen Kampf mit dem Feind, ohne das eigene Leben zu schonen. Durchstehen und siegen konnten wir in jenem Krieg nur gemeinsam. Weiterlesen in jungewelt.de

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