Fiasko des Erdgas-Blitzkriegs gegen Russland – Deutschlands Wirtschaft zerschellt an der Realität Von Kirill Strelnikow

Fiasko des Erdgas-Blitzkriegs gegen Russland – Deutschlands Wirtschaft zerschellt an der Realität

Feierlich abgeschworen hat Deutschland dem Erdgas aus Russland. Doch nun zahlt die deutsche Wirtschaft nicht nur den mehrfach höheren Preis für LNG an US-Unternehmen, sondern auch an russische Firmen – für Mineraldünger, der mit demelben russischen Erdgas hergestellt wird.

Fiasko des Erdgas-Blitzkriegs gegen Russland – Deutschlands Wirtschaft zerschellt an der Realität

Von Kirill Strelnikow

 

Feierlich abgeschworen hat Deutschland dem Erdgas aus Russland. Doch nun zahlt die deutsche Wirtschaft nicht nur den mehrfach höheren Preis für LNG an US-Unternehmen, sondern auch an russische Firmen – für Mineraldünger, der mit demelben russischen Erdgas hergestellt wird.

Für alles auf der Welt zahlt man bekanntlich einen Preis – und lediglich für Dummheit, Feigheit und Verrat bezahlt man ihn zweimal. Kürzlich noch umschifften die westlichen Mainstream-Medien das heikle Thema des wahren Preises, den Europa für seine Sanktionen gegen Russland und die praktisch unmittelbare Teilnahme am Ukraine-Konflikt zahlt beziehungsweise noch zahlen wird. Doch früher oder später bahnen sich Fakten eben den Weg ans Licht der Welt.

Putzig indes, dass über gravierendste Probleme Europas als Ganzes und Deutschlands insbesondere ausgerechnet ein US-Fernsehsender berichtet, CNBC. Als würde ein Hütchenspieler sich rühmen, einen reichen Einfaltspinsel gekonnt um dessen Geld gebracht zu haben: Mit dürftig verborgener Schadenfreude zitierten die Journalisten den Chefvolkswirt der Berenberg Bank Holger Schmieding, der Geist der deutschen Wirtschaft sei „im Sturzflug“, denn deutsche Firmen seien zur Umsiedelung ihrer Produktionsstätten in Länder mit billigerem Strom und Erdgas gezwungen.

Nanu? War da nicht etwas, im März 2022? Hatte denn nicht Wirtschaftsminister Robert Habeck, vor lauter Stolz von einer Sekunde auf die nächste zu platzen drohend, Washington Rechenschaft abgelegt, Deutschland breche alle Verbindungen zu Russland im Eiltempo ab – und feierlich geschworen, zum Jahr 2024 dem russischen Erdgas vollständig zu entsagen?

Doch kaum sind eineinhalb Jahre vergangen – und schon ist der Geschmack des deutschen Bieres, CO-frei, wie es nun ist, kaum noch wiedererkennbar abgestanden: Nach Vorhersagen des Weltwährungsfonds wird Deutschlands Wirtschaft die einzige bei der G7 sein, die zum Jahresende nicht gewachsen sein wird – sondern geschrumpft. Verbraucherpreise schlagen Rekorde (allen im August sind sie um 6,2 Prozentpunkte gewachsen), die Volumina der industriellen Produktion fallen, Inflation und Staatsverschuldung wachsen, die wirtschaftliche Aktivität ist auf einem Dreijahrestief.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

Entdecke mehr von Sicht vom Hochblauen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen