
Während eine breite Mehrheit der EU-Staaten für eine Überprüfung des Abkommens mit Israel stimmt, stellt sich Deutschland quer. Die Zurückhaltung Berlins sorgt zunehmend für Irritationen.
Raphael Schmeller
Israel-Politik: Wenig Klarheit aus Berlin
EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas betonte, dass sich „eine starke Mehrheit“ der Staaten für eine Prüfung ausgesprochen habe, ob Israel diesen Grundprinzipien weiterhin gerecht werde. Hintergrund sind vor allem die massiven Einschränkungen bei der humanitären Hilfe für den Gazastreifen sowie die anhaltenden militärischen Operationen, die international zunehmend auf Kritik stoßen. Die Hilfsgüter, die Israel zuletzt wieder in den Gazastreifen gelassen habe, seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein, so Kallas. Die Lage in Gaza nannte sie „katastrophal“.
Deutschland gehörte zu den wenigen Staaten, die sich gegen eine Überprüfung des Abkommens stellten. Johann Wadephul stimmte als einer der wenigen Außenminister gegen den Vorschlag aus den Niederlanden. Warum, das ließ das Auswärtige Amt auf Anfrage der Berliner Zeitung unbeantwortet. Stattdessen verwies man auf die Aussagen von Ministeriumssprecher Christian Wagner in der Regierungspressekonferenz am Mittwoch.
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