
Gratulation an die Münchner Abendzeitung. Nach dem schäbigen Rauswurf bei der Süddeutschen Zeitung, im vorauseilendem Gehorsam, nach Druck von „jüdischen Verbänden“, kurz der Israel-Lobby, hat sich die SZ, seine Kollegen und auch ehemalige Kollegen mehr als beschädigt. So schnell wird man in Deutschland zum Antisemiten gemacht, dass es fast schon so ein inflationärer Begriff ist, dass er nur noch peinlich ist. Längst wäre es an der Zeit gewesen, dass sich die SZ öffentlich für ihr vorschnelles Handeln bei Hanitzsch entschuldigt hätte, aber dazu bedarf es eines Anstands, der in der SZ Redaktion scheinbar nicht mehr zu finden ist. Aber schließlich gibt es noch so viele Presseorgane, dass man die SZ nicht lesen muss. Allerdings sollten sich diese „Leit(d)medien“ einmal fragen, warum sie immer mehr Abonnenten verlieren. Man darf gespannt sein auf viele neue Kreationen von Hanitzsch, die hoffentlich weiter auch „Weltpolitischen“ Biss haben werden.
Dieter Hanitzsch von der Süddeutschen zur Abendzeitung: Zurück zu den Wurzeln
Wie ging es Ihnen in diesen Tagen? Mich hat das alles sehr getroffen. Das muss ich zugeben. Umso mehr hat mich gefreut, dass ich vom Deutschen Presserat einen „Freispruch“ bekommen habe. Ich habe auch viel Solidarität erfahren. Es gab in „El Pais“ eine ganze Seite darüber, auch die weltweite Karikaturisten-Organisation „Cartooning for Peace“ hat sich in einem Kommentar für mich eingesetzt.
Nach „SZ“-Rauswurf: „Abendzeitung“ verpflichtet Karikaturisten Dieter Hanitzsch
„AZ“-Chefredakteur Michael Schilling freut sich über die Verpflichtung von des bekannten Karikaturisten: „Dieter Hanitzsch ist – wie die Abendzeitung – eine Münchner Traditionsmarke und hat mit der AZ eine gemeinsame Geschichte: Von 1961 bis in die Achtziger hat er bereits für die Abendzeitung gearbeitet – und freut sich jetzt über sein Comeback.
Nach Rauswurf bei der „SZ“: Karikaturist Dieter Hanitzsch geht zur „Abendzeitung“ – SPIEGEL ONLINE – Kultur
Dieter Hanitzsch hatte im Mai eine Karikatur für die „Süddeutsche Zeitung“ gezeichnet, die den israelischen Ministerpräsidenten in der Manier antisemitischer Stereotype darstellte. Die anschließende Kritik führte dazu, dass die Zeitung die Zusammenarbeit mit Hanitzsch beendete. Nun hat der 85-Jährige eine neue Anstellung gefunden. Ab sofort zeichnet Hanitzsch für die Münchner „Abendzeitung“.
Und das war einmal 2013
Süddeutsche Zeitung: Beschwerde beim Presserat über Israel-Karikatur
Die Empörung um eine israelfeindlich konnotierte Karikatur in der Süddeutschen Zeitung wird lauter. Am Nachmittag hat das American Jewish Committee Beschwerde beim Deutschen Presserat eingereicht. Am Dienstag hatte die linksliberale Tageszeitung unter dem Titel Der Niedergang des liberalen Zionismus einen Artikel von Heiko Flottau abgedruckt, der sich mit aktuellen Sachbüchern von Peter Beinart und Werner Sonne auseinandersetzte.
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