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Netanjahus Reise nach Washington: Alles nur Show, keine Ergebnisse – israelische Medien
- Von Al Mayadeen Englisch
- Quelle: Israelische Medien
- 8. April 2025
Der gedemütigte israelische Premierminister Benjamin Netanjahu kehrte mit leeren Händen aus Washington zurück – er wurde zum Fotomotiv für den US-Präsidenten degradiert und bei allen wichtigen Themen, von Iran über Zölle bis hin zu Syrien, außen vor gelassen.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu traf sich am Montag mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus und war damit der erste ausländische Staats- und Regierungschef, der persönlich um eine Befreiung von den neu eingeführten US-Zöllen bat, die weltweit Besorgnis ausgelöst haben.
Trump begrüßte Netanjahu vor dem Westflügel mit einem „Fist Pump“, bevor beide das Oval Office für ihr Treffen betraten. In einem ungewöhnlichen Schritt wurde eine geplante gemeinsame Pressekonferenz in letzter Minute ohne jede Erklärung abgesagt. Bei Netanjahus letztem Besuch hatten die beiden im Oval Office vor den Medien gesprochen und eine formelle Pressekonferenz abgehalten.
Im Anschluss an den Besuch überschlugen sich die israelischen Medien mit Spekulationen und Kritik darüber, wie Netanjahus Reise ins Weiße Haus in einer Demütigung endete, da er ohne Zugeständnisse abreiste und von Präsident Trump öffentlich kaltgestellt wurde – was seinen schwindenden Einfluss und seine zunehmende Abhängigkeit von Washington unterstreicht.
Trumps Curveballs lassen Netanjahu schwingen
Israelische Medien verglichen Netanjahus Besuch im Weißen Haus mit einem politischen Fehlschlag. In Anlehnung an eine Baseball-Metapher sagten Kommentatoren, Trump habe eine Reihe von Curveballs zu Themen geworfen, die für „Israel“ von entscheidender Bedeutung seien – von Sicherheit und Handel bis hin zur regionalen Geopolitik – und Netanjahu habe jeden einzelnen verfehlt.
Darüber hinaus hoben Beobachter in „Israel“ schnell den starken Kontrast zwischen Netanjahus Verhalten während dieses Treffens und früheren Interaktionen mit US-Präsidenten hervor.
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Während er oft konfrontativ und selbstbewusst aufgetreten war, lächelte Netanjahu diesmal, als er neben Trump saß und von den Kameras beobachtet wurde, nur und nahm die Schläge schweigend hin.
Die Optik war schwer zu ignorieren: Eine Person, die einst für ihre starke Haltung bekannt war, wurde nun zu einem passiven Beobachter degradiert, was seine politische Verwundbarkeit unterstreicht, seinen Einfluss auf Trump schmälert und seine Abhängigkeit von den Launen des US-Präsidenten erhöht, wie die israelische Presse berichtet.
Netanjahu als Statist, nicht als Partner
Israelische Kommentatoren stellten fest, dass der private Ton zwischen den beiden Staats- und Regierungschefs hinter verschlossenen Türen zwar unterschiedlich gewesen sein mag, die öffentliche Wahrnehmung jedoch eine härtere Geschichte erzählte. In der Berichterstattung israelischer Medien wurde Netanjahu eher als Bühnenrequisite denn als strategischer Partner beschrieben – was ironischerweise an seine eigene frühere Bemerkung erinnerte, er werde wie „ein Blumentopf“ behandelt. Über 30 Minuten lang beantwortete Trump die Fragen allein, während Netanjahu weitgehend außen vor blieb und schwieg.
Die israelischen Medien wiesen auch auf die bittere Ironie hin, dass Netanjahu sich damit brüstete, die erste ausländische Persönlichkeit zu sein, die nach der Ankündigung umfassender US-Zölle gegen über 60 Länder, darunter „Israel“, nach Washington eingeladen wurde. Der Premierminister hatte gehofft, einen „diplomatischen Sieg“ zu erringen – vielleicht eine Zollbefreiung –, ging aber mit leeren Händen.
In einem Moment der inszenierten Diplomatie versprach Netanjahu Trump, er werde „das Handelsdefizit mit den USA beseitigen“, ein Versprechen, von dem viele bezweifeln, dass er es einhalten kann. Trump ließ sich davon nicht beirren und lenkte von der Geste ab, indem er alle an die 4 Milliarden Dollar Militärhilfe erinnerte, die Amerika jährlich an „Israel“ zahlt: „Wir geben Israel vier Milliarden Dollar pro Jahr. Das ist eine Menge. Übrigens – herzlichen Glückwunsch. Das ist nicht schlecht“, witzelte er.
Ein diplomatischer Fehlschlag
Die israelischen Medien stellten Netanyahus unvereinbare Stimmungen während seiner jüngsten Treffen mit US-Präsident Donald Trump schnell gegenüber. Noch vor zwei Monaten stand er „triumphierend“ neben Trump, als der US-Präsident seinen Plan „Riviera in Gaza“ vorstellte. Doch dieses Mal, so berichteten israelische Medien, war die Atmosphäre entschieden anders.
Trumps überraschende Ankündigung direkter Gespräche mit dem Iran verunsicherte Netanjahu sichtlich, der mit einer härteren Rhetorik oder einem möglichen militärischen Engagement gerechnet hatte. Stattdessen reagierte er verhalten und forderte ein Abkommen zum vollständigen Abbau des iranischen Atomprogramms, „wie im Fall Libyens“.
Die israelische Presse hob auch Netanjahus Besorgnis über den wachsenden Einfluss der Türkei in Syrien hervor, doch Trumps Antwort war alles andere als beruhigend. Trump spielte Netanjahus Bedenken mit einem unbeschwerten Monolog über seine enge Beziehung zu Erdogan herunter und deutete sogar an, dass er Probleme im Zusammenhang mit der Türkei lösen könne, solange Netanjahu „logisch handele“.
Israelische Kommentatoren fragten sich, welchen Zweck Netanjahus Besuch hatte, und viele kamen zu dem Schluss, dass er ein diplomatischer Fehlschlag war. Sie argumentierten, dass Netanjahu mit leeren Händen aus Washington zurückgekehrt sei – sein Einfluss sei geschwunden und seine politische Position weiter geschwächt.
Übersetzt mit Deepl.com
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