Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 90 von Mathias Bröckers

 

Notizen vom Ende der unipolaren Welt – 90

von Mathias Bröckers

4. Juli 2023

Langsam sickert die Realität in die Berichterstattung der Großmedien ein, denn die ukrainische “Gegenoffensive” kommt nicht nur nicht voran, sondern hat in vier Wochen für den Gewinn von 20 Kilometern Steppe mehr als 20.000 Mann und hunderte Panzer, Fahrzeuge und Haubitzen verloren. Dass mit derlei “Fortschritt” an der über  1000 Kilometer langen  Front kein Krieg zu gewinnen ist, muss dem  mit Falschmeldungen in Siegeslaune gehaltenen Publikum jetzt aber schonend beigebracht werden. Die “New York Times” versucht  es mit netten Comicbildchen: Die Guten (Cowboys/Ukrainer) kommen nicht voran, weil sich die Bösen (Indianer/Russen) im Wald versteckt haben: So was aber auch! Diese gemeinen Ruskies verschanzen sich hinter Bäumen und Gebüsch, lassen die Ukies auf freiem Feld anrollen und ballern sie einfach ab. Mit dieser innovativen Im-Wald-Verstecken-Hightech konnte natürlich niemand rechnen.  Wäre es nicht so tragisch könnte man über das infantile Niveau nur lachen, mit dem das Publikum vorsichtig auf eine dräuende militärische Niederlage eingestimmt wird.

Ich habe in diesen “Notizen” vom ersten Tag an zur Weißen Fahne und Verhandlungen geraten. Weil es für die Ukraine aussichtslos ist, gegen eine 10-fach überlegene Streitmacht zu kämpfen und weil das US-Imperium  nur um Preis seines eigenen Untergangs gegen China und Russland Krieg führen kann. Gegen den ökonomischen und den militärischen Riesen, die über BRICS++ mit über 80% der Welt kooperieren, ist weder mit Sanktionen, noch mit Atomwaffen etwas auszurichten. Und schon gar nicht, wie sich gerade auf fatale Weise zeigt, in einem Bodenkrieg, bei dem die größte Landstreitmacht auf europäischem Boden, die ukrainische Armee, systematisch eliminiert wird. Trotz “moderner” westlicher Waffen, trotz Phantastilliarden Dollars und Euros, trotz NATO-trainierter Truppen und NATO-Strategen im Generalstab. Oder wegen? Fakt ist, dass sich vermeintlichen HighTech- “Wunderwaffen” des Westens in der Praxis als bestenfalls zweitklassig herausgestellt haben, ebenso wie die Tatsache, dass mit Überweisungen ins Schwarze Korruptionsloch Kiew kein Krieg zu gewinnen ist. Fakt ist weiterhin, dass Panzer fahren können und mit Panzern kämpfen  ein himmelweiter Unterschied ist und man in ein paar Wochen allenfalls Ersteres lernen kann; und vor allem, dass die Pentagon- und NATOstan-Strategen zwar noch nie eine derart große und gut ausgerüstete Proxy-Armee wie in der Ukraine für sich kämpfen lassen konnten, ihre eigene Erfahrung  im modernen  “Combined Arms Warfare” aber gleich Null ist, weil sie nur gegen weit unterlegene Länder Krieg geführt haben. Und  etwas anderes als Luft-Boden-Krieg  (Bomben werfen, einmarschieren, mission accomplished !) militärisch gar nicht drauf haben und erschreckt feststellen, dass ihre Leopards, Gepards, Bradleys und Challengers nicht mehr als Tontauben sind, wenn sie keine Luftunterstützung haben. Die aber kaum mehr vorhanden ist, weil die ukrainische Luftwaffe schon in den ersten Tagen der Invasion weitgehend ausgeschaltet und nur noch als   “Ghost of Kiew” unterwegs war.  Weshalb man auch kein Hellseher sein musste, sondern nur in der Lage, Eins und Eins zusammenzählen, um die schreckliche “Blutmühle” im Donbass und den Ausgang des Gemetzels vorherzusagen. Nur völlig ahnunglose intellektuelle Tiefflieger konnten vor einem Jahr eine “No Fly Zone” fordern und ignorieren, dass NATOstan es dieses Mal nicht nicht mit einem weitgehend wehrlosen Land wie Afghanistan, Libyen oder Irak zu tun hat, sondern mit einem Gegner auf Augenhöhe und einem “Höllensystem” der Luftverteidigung. Weshalb, wie hier ebenfalls vor über einem Jahr prophezeit, keine  Jets wie F-16, F-22, F-35 etc. zum Einsatz kommen werden, weil diese Kisten einfach zu teuer sind, um ihre massenhafte Verschrottung zu riskieren. Weiterlesen bei mathias-broeckers.com

 

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