
Ostern wie zu Nazizeiten: Militarisierung in Deutschland jetzt wieder als Süßigkeit
Osterhasen, die Panzer fahren: Das war während der NS-Zeit üblich. Heute stellt eine Tübinger Bäckerei genau diese Zuckerhasen wieder her. Was ist nur los in Deutschland? Ein Kommentar.
Früher gingen die Menschen in Deutschland zu Ostern auf die Straße, um für den Frieden zu demonstrieren. Ostermärsche waren fester Bestandteil einer Gesellschaft, die aus ihrer Geschichte gelernt hatte: Nie wieder Krieg. 1983 erreichte die Bewegung ihren Höhepunkt – rund 700.000
Es klingt wie Satire, ist aber bitterer Ernst: In einer Filiale des Tübinger Traditionsunternehmens „Café Lieb“ werden zu Ostern Panzerhasen verkauft. Verwendet werden dafür alte Formen aus dem Zweiten Weltkrieg. Auf Kritik reagiert der Inhaber mit einem Schulterzucken. „Mein Gott, das ist doch Teil unserer Geschichte, man kann doch nicht immer alles negieren“, sagt er gegenüber dem SWR – und schiebt nach: „Die Kinder haben damals den Hasen im Panzer bekommen zu Ostern.“
Das ist nicht nur historisch fragwürdig, sondern vor allem geschmacklos. Hier wird die NS-Vergangenheit zur nostalgischen Zuckerware verklärt. Ein Panzer wie aus dem Zweiten Weltkrieg, freundlich geschmückt und bereit für das Osternest – als wäre das alles nur eine harmlose Spielerei. Weiterlesen in berliner-zeitung.de
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