
Respektlos und voller Schadenfreude – Der Absturz von Luna 25 in deutschen Medien
Die russische Mondsonde Luna 25 ist auf der Mondoberfläche aufgeprallt und wurde dabei zerstört. Die Mission ist gescheitert. Wie zu erwarten berichten deutsche Medien über den Vorfall gewohnt einseitig und desinformieren obendrein die deutschen Medienkonsumenten.
Respektlos und voller Schadenfreude – Der Absturz von Luna 25 in deutschen Medien
Von Gert Ewen Ungar
Vermutlich kann sich kaum jemand an die Berichterstattung vom 6. September 2019 erinnern, als das Landemodul der indischen Mondsonde Chandrayaan-2 auf dem Mond aufprallte und zerschellte. Das liegt daran, dass der Vorfall in den deutschen Medien kaum wahrgenommen wurde. Die Tagesschau meldete damals, der Chef der indischen Raumfahrtbehörde sei „untröstlich“ und Indiens Premierminister Modi spreche den Wissenschaftlern Mut zu. Das war’s.
Nun ist am vergangenen Wochenende die russische Mondsonde Luna 25 ebenfalls auf dem Mond zerschellt, das Medienecho könnte jedoch unterschiedlicher nicht sein.
Den Bock abgeschossen hat zweifellos der BILD-Journalist Paul Ronzheimer, der in einem Tweet andeutete, die Verantwortlichen in Russland müssten jetzt um ihr Leben fürchten. Das wirklich Tragische an Ronzheimers Tweet ist, dass er ihn selbst glaubt.
Ich fand es auch bezeichnend, dass die ARD noch einen zusätzlichen Beitrag senden wollte „was der Absturz für Russland politisch bedeute“. Leider wimmelt es derzeit überall von solchen kleingeistigen Kreaturen.