Die Entscheidung sei aufgrund der Verzerrung der Geschichte getroffen worden, sagte der russische Botschafter in Warschau, Sergej Andrejew

MOSKAU, 26. Januar. /TASS/. Aufgrund der Verzerrung der Geschichte wird Russland nicht an den von Polen organisierten Veranstaltungen zum 80. Jahrestag der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau durch die Rote Armee teilnehmen, erklärte der russische Botschafter in Warschau, Sergej Andrejew.

„Wir haben an diesen Ereignissen seit mehreren Jahren nicht mehr teilgenommen, denn was dort geschieht, ist im Wesentlichen eine Verzerrung der Geschichte“, sagte der Diplomat im Fernsehsender Svesda. „Seit langer Zeit, seit 2014, hat, mit Ausnahme der Vertreter Russlands, keiner der Teilnehmer erwähnt, wer sowohl das Nazi-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau als auch Polen und Europa vom Nazi-Abschaum befreit hat.“

Wie Andrejew bemerkte, wurde Russland seit 2021 bei diesen Zeremonien nicht mehr das Wort erteilt. „Früher hatten wir die Möglichkeit, unsere Sicht der Geschichte auszudrücken. Jetzt gibt es diese Möglichkeit nicht mehr und wir halten es für unmöglich, an Veranstaltungen teilzunehmen, bei denen Geschichtsfälschung ungestraft erlaubt ist“, schloss der Botschafter.

Zuvor hatte Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, versichert, dass russische Diplomaten des Generalkonsulats in Krakau am 27. Januar das Andenken ihrer gefallenen Landsleute aller Nationalitäten der ehemaligen Sowjetunion ehren würden. Auf dem Friedhof in Auschwitz, wo die bei der Befreiung der Stadt und ihrer Umgebung gefallenen Soldaten begraben sind, sowie am Denkmal für sowjetische Gefangene auf dem Gelände des Museums Auschwitz-Birkenau werden Blumen und Kränze niedergelegt.

Am 27. Januar 1945 befreiten sowjetische Truppen im Rahmen der strategischen Offensive Weichsel-Oder das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, das größte von den Nazis errichtete Konzentrationslager. Nach Angaben der Gedenkstätte und des Museums Auschwitz starben dort im Zweiten Weltkrieg zwischen 1,1 und 1,5 Millionen Menschen.