USA immer noch schwer am Kalten Krieg erkrankt und wollen sich nicht behandeln lassen Von Dmitri Kosyrew

USA immer noch schwer am Kalten Krieg erkrankt und wollen sich nicht behandeln lassen

Die US-Außenpolitik wird bis heute von einer Mentalität des Kalten Krieges geleitet. Selbst wenn die Welt schon seit Langem eine andere ist, wollen die US-Eliten die neue Realität nicht wahrhaben. Sie halten an einem Weltbild fest, das nicht mehr zeitgemäß ist.

USA immer noch schwer am Kalten Krieg erkrankt und wollen sich nicht behandeln lassen

Von Dmitri Kosyrew

ie US-Außenpolitik wird bis heute von einer Mentalität des Kalten Krieges geleitet. Selbst wenn die Welt schon seit Langem eine andere ist, wollen die US-Eliten die neue Realität nicht wahrhaben. Sie halten an einem Weltbild fest, das nicht mehr zeitgemäß ist.

Schauen wir uns einmal den relativ seltenen Fall eines US-Amerikaners (mit dem guten Nachnamen Winokur) von der University of Virginia an, der eine offensichtliche Tatsache erkennt: Die gesamte Außenpolitik seines Landes beruht auf den Realitäten einer längst vergangenen Welt. Das heißt, sie basiert in Wirklichkeit auf gar nichts, denn – wie eben erwähnt – diese Welt existiert nicht mehr.

Ich spreche von einem Artikel des oben erwähnten Justin Winokur in Foreign Affairs, wo das festgestellt wird, was wir hier in Russland bereits müde sind zu wiederholen: Seit etwa 80 Jahren basiert die gesamte US-Politik auf der Idee der obligatorischen Dominanz der Vereinigten Staaten in den Bereichen Wirtschaft, Politik, Technologie und Militär. Die Geschichte des Kalten Krieges sei zu einer „Zwangsjacke geworden, die Amerika daran hindert, die Welt zu verstehen“. All dies hindere die US-Außenpolitiker daran, nach einer neuen Strategie für das Land zu suchen. Wenn Diplomaten oder Publizisten nach Inspirationen für ihr heutiges Handeln suchten, würden sie auf die Zeit des Kalten Krieges zurückgreifen, auf Figuren und Situationen von damals. Und das helfe nicht, sondern bremse alles nur noch, denn die Welt sei längst eine ganz andere.

Wir wollen hier ein Thema anschneiden, das in Russland immer noch hochaktuell ist: In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre bot Moskau den Vereinigten Staaten genau das an, was ihnen bis heute fehlt – eine neue Denkweise. Das heißt, ihnen wurde die Möglichkeit gegeben, die Welt aus einem völlig anderen Blickwinkel zu betrachten. Manche sind immer noch der Meinung, dass neues Denken entweder Dummheit oder Verrat sei. Es ist jedoch erstens nicht unsere Schuld, dass die US-Amerikaner nicht in der Lage waren, neu zu denken. Und zweitens stellt sich die Frage: Warum konnten sie das nicht?

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