Wie starben die Menschen in dem Keller in Douma 2018? Von Karin Leukefeld

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Wie starben die Menschen in dem Keller in Douma 2018?

Ein Artikel von Karin Leukefeld

Debatte im UN-Sicherheitsrat über die Risiken der Politisierung der OPCW. Fünf Jahre ist es her, dass Aktivisten der „Weißhelme“, die sich selber auch als „Syrischer Zivilschutz“ bezeichnen, schreckliche Bilder um die Welt schickten. Ort des Geschehens war der Ort Douma, es war der 8. April 2018. Ganze Familien seien vergast worden, so die „Weißhelme“ über ihren Twitter-Account. Die Menschen hätten Schutz in einem Keller gesucht und seien dort an giftigem Gas erstickt. Die Zahl der Toten liege bei 40, der Syrische Zivilschutz versuche weiter, „zu retten und zu bergen“. Von Karin Leukefeld.

„Soziale Medien“, westliche Nachrichtenagenturen und Medien, die den Twitter-Account der „Weißhelme“ seit Jahren abonniert hatten, sorgten für rasche Verbreitung der Bilder. Unter der kurzen Botschaft der „Weißhelme“ waren sechs Fotos von Leichen eingefügt. Vier Bilder zeigten Frauenleichen, ein Bild zeigte ein Baby, ein Bild zeigte Leichen, die übereinander lagen. Die Bilder waren offenbar einem Video entnommen, das von den Toten aufgenommen worden und ebenfalls verbreitet worden war. Die Toten sahen aus, als hätten sie nach Luft geschnappt. Aus den Mündern quoll weißer Schaum.

Die „Weißhelme“ beschuldigten die syrische Regierung, über Douma Fassbomben mit giftigen Chemikalien auf die Zivilbevölkerung abgeworfen zu haben. Um ihre Angaben zu unterstreichen, verbreiteten sie neben den beschriebenen Bildern auch Aufnahmen aus einem Krankenhaus. Zu sehen waren Männer, die mit Kindern auf den Armen in einen Untersuchungsraum stürzten und begannen, den Kindern die Kleidung vom Leib zu reißen. Sie spritzten die weinenden und hustenden Kleinen mit kaltem Wasser ab und drückten ihnen Atemmasken auf die Gesichter. Medizinisches Personal, das mit der Versorgung anderer Menschen beschäftigt war, stand abseits und beobachtete das Geschehen.

Die syrische Regierung wies die Anschuldigungen zurück und forderte, ein Untersuchungsteam der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) nach Damaskus zu entsenden, um den Fall zu untersuchen. Russland schloss sich der syrischen Forderung an. Am 10. April erklärte die OPCW, ein Untersuchungsteam werde nach Douma geschickt.

Diese Entwicklung ging in einem Tsunami von Anschuldigungen gegen die syrische Regierung und Armee weitgehend unter. Die Hilfsorganisation der „Syrisch-Amerikanischen Medizinischen Gesellschaft“ (SAMS) erklärte, eine Bombe mit Chlorgas habe das Krankenhaus von Douma getroffen und 6 Personen getötet. Eine zweite Bombe „mit verschiedenen Giftgasen“, darunter auch Nervengas, habe ein nahegelegenes Gebäude getroffen. Man habe die UNO, die US-Regierung und europäische Regierungen kontaktiert.

Das US-Außenministerium forderte eine „umgehende Antwort der internationalen Gemeinschaft“, sollte der Giftgasangriff sich als wahr erweisen. Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauret, sagte, die syrische Regierung und ihre Unterstützer müssten zur Rechenschaft gezogen werden. Russland müsse seine anhaltende Unterstützung (für Syrien) sofort stoppen und „mit der internationalen Gemeinschaft kooperieren, um weitere barbarische Chemiewaffenangriffe zu verhindern“. Weiterlesen in den nachdenkseiten.de

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