Angriffe auf Flüchtlinge in Deutschland nehmen angesichts einer Welle rechtsextremer Straftaten zu

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Angriffe auf Flüchtlinge in Deutschland nehmen angesichts einer Welle rechtsextremer Straftaten zu

  • Von Al Mayadeen English
  • Quelle: Nachrichten-Websites
  • 22. April 2025

Berlin meldet für 2024 einen starken Anstieg der Angriffe auf Flüchtlinge und Unterkünfte angesichts einer Zunahme rechtsextremer Straftaten.

Berlin meldete am Montag einen deutlichen Anstieg der Angriffe auf Flüchtlinge in Deutschland, wobei sowohl Asylbewerber als auch Flüchtlingsunterkünfte ins Visier genommen wurden, vor dem Hintergrund einer allgemeinen Zunahme rechtsextremer Straftaten und der Verschärfung der deutschen Migrationspolitik.

Offizielle Zahlen, die auf Anfrage von zwei Abgeordneten der Grünen vorgelegt wurden, zeigen, dass es 2024 in Berlin 77 Übergriffe auf Asylbewerber und Flüchtlinge gab, dazu acht Fälle von vorsätzlicher Beschädigung von Flüchtlingsunterkünften.

Dies ist ein starker Anstieg gegenüber 2023, als es laut dem Abgeordneten Ario Ebrahimpour Mirzaie 32 Übergriffe auf Personen und keine gemeldeten Angriffe auf Unterkünfte gab.

Infolge der Übergriffe mussten 34 Personen im Krankenhaus behandelt werden, darunter 16 Frauen, 14 Männer, zwei Mädchen und zwei Personen, deren Alter nicht angegeben wurde. Die Behörden identifizierten 37 Verdächtige für diese direkten Übergriffe, von denen elf bereits polizeibekannt waren. Zu den Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte gibt es bislang keine konkreten Hinweise.

Rechtsextreme Straftaten in Berlin im Zusammenhang mit migrationsfeindlicher Stimmung

Der Abgeordnete der Grünen, Jian Omar, bezeichnete den Bericht als „Alarmglocke“ und forderte dringende Maßnahmen zum Schutz von Flüchtlingen.

„Wir fordern einen klaren Schutzplan für Flüchtlinge, eine sichtbare Polizeipräsenz in gefährdeten Wohnheimen, umfassende Präventionsarbeit und vor allem eine Politik, die rechte Gewalt klar anerkennt und entschlossen bekämpft“, erklärte er.

Berichten zufolge leben in Berlin etwa 35.000 registrierte Flüchtlinge in offiziellen Aufnahmezentren und Wohnheimen, weitere 10.000 in Notunterkünften, darunter in den ehemaligen Flughäfen Tegel und Tempelhof, wo die Lebensbedingungen als überfüllt und unzureichend kritisiert werden.

Trotz Sicherheitsmaßnahmen kommt es weiterhin zu Gewalttaten. Im März versuchten sieben Rechtsextreme, gewaltsam in eine Flüchtlingsunterkunft in Stahnsdorf südwestlich von Berlin einzudringen. Zeugen zufolge griffen sie einen Wachmann an und schlugen ihn bewusstlos, während sie rechtsextreme Parolen riefen.

Clara Bünger, Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke, betonte die Dringlichkeit staatlicher Maßnahmen. „Die Zahl der Beleidigungen, Drohungen und Angriffe gegen Flüchtlinge ist seit Jahren besorgniserregend hoch. Es ist empörend, dass diese Zustände von vielen Politikern und Bürgern mit einem Achselzucken hingenommen werden“, sagte sie.

Deutschlands Migrationspolitik verschärft sich angesichts zunehmender Rechtsextremismus

Das Innenministerium meldete 218 politisch motivierte Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte im Jahr 2024, gegenüber 167 im Jahr 2023. Die Zahl der Straftaten gegen einzelne Asylbewerber sank jedoch von 2.488 im Jahr 2023 auf 1.905.

Bundesstatistiken zeigen einen Anstieg der rechtsextremen Straftaten um 17 % im Jahr 2024, wobei bis Ende November 33.963 Straftaten gemeldet wurden, darunter 1.136 gewalttätige Übergriffe. Die offiziellen Jahreszahlen werden für nächsten Monat erwartet.

Die einwanderungsfeindliche Partei Alternative für Deutschland (AfD) erzielte bei den vorgezogenen Bundestagswahlen im Februar über 20 % der Stimmen und wurde damit zur stärksten Oppositionskraft im Parlament. Dieser Aufstieg wird mit der Besorgnis der Bevölkerung über die Einwanderung und den jüngsten gewalttätigen Vorfällen mit Asylbewerbern in Verbindung gebracht.

Der konservative Politiker Friedrich Merz, der am 6. Mai als Kanzler vereidigt werden soll, setzte sich im Wahlkampf für eine strengere Grenzpolitik und die Reduzierung der irregulären Einwanderung ein.

Obwohl eine Koalitionsvereinbarung mit den Sozialdemokraten einige seiner Vorschläge abgeschwächt hat, enthält sie dennoch härtere Maßnahmen wie die Aussetzung der Familienzusammenführung für viele Flüchtlinge, verstärkte Grenzkontrollen und Pläne für Abschiebungen in bisher ausgeschlossene Länder wie Syrien und Afghanistan.

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Übersetzt mit Deepl.com

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