
„Gaza im Auge der Geschichte, von Enzo Traverso ist ein sehr empfehlenswertes Buch, dass ich mir gekauft habe und mit großem Interesse gelesen habe. Sehr empfehlenswert. Auch das Interview mit dem Autor in der FRankfurter Rundschau ist sehr aufschlußreich. Evelyn Hecht-Galinski
https://kritisch-lesen.de/rezension/staatsrason-in-321
Deutschland und Israel: „Es wäre lächerlich, wäre es nicht so tragisch“
Enzo Traverso zur deutschen Haltung zu Gaza, blinde Flecken der Erinnerungspolitik und die Sorge vor einer neuartigen Welle des Antisemitismus. Ein Interview von Hanno Hauenstein
Herr Traverso, Ihr jüngstes Buch lautet „Gaza im Auge der Geschichte“: Wann und warum haben Sie entschieden, ein Buch über Gaza zu schreiben und die Ereignisse historisch einzuordnen?
Nach Beginn des Krieges war ich tief betroffen von dem, was in Gaza geschehen ist und geschieht. Anfangs kam es mir nicht in den Sinn, darüber zu schreiben, zumal ich auch kein Nahost-Experte bin und es zahlreiche Wissenschaftler:innen gibt, die dafür besser qualifiziert sind. Zudem ist es beinahe ein Ding der Unmöglichkeit, zum jetzigen Zeitpunkt ein historisches Buch über den Gaza-Krieg zu schreiben – das wird erst in der Zukunft möglich sein. Trotz all dieser Bedenken habe ich mich entschieden, diesen Essay zu schreiben, weil unmittelbar nach dem 7. Oktober eine weitverbreitete Erzählung in westlichen Medien und im politischen Diskurs entstanden ist, die auch von Regierungschefs, Staatsmännern und Nachrichtensprechern übernommen wurde. Dabei wurden Begriffe wie „Pogrom“, „Holocaust“ und „Antisemitismus“ mobilisiert, um die Ereignisse vor Ort zu interpretieren und analysieren. Mit diesen Begriffen bin ich als Historiker des modernen Europas sehr gut vertraut. Aber ich stellte fest, dass viele dieser Begriffe, insofern sie auf die Situation in Gaza und Israel angewendet wurden, missbraucht wurden. Mein Essay ist daher ein Versuch, diese Begriffe zu erklären und zu kritisieren, wie sie in diesem Kontext instrumentalisiert wurden.
Wie genau wurden diese Begriffe instrumentalisiert? Können Sie Beispiele nennen? Weiterlesen in fr.de
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