
Die Kluft zwischen Trump und Netanjahu wächst, die USA verfolgen ihre Nahost-Pläne ohne „Israel“
- Von Al Mayadeen English
- Quelle: Israelische Medien
- 8. Mai 2025
Angesichts wachsender Frustration soll Trump Netanjahu wegen Verzögerungen bei der Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien und der Iran-Politik ins Abseits drängen.
Quellen aus dem Umfeld von US-Präsident Donald Trump deuten darauf hin, dass er zunehmend enttäuscht von dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ist, nachdem Berichte bekannt wurden, wonach Netanjahu zunehmend frustriert über den amerikanischen Präsidenten ist.
Dies markiert einen Wendepunkt in ihren Beziehungen, da Trump beginnt, seine Regierung von der Koordinierung mit „Israel“ in wichtigen Nahost-Strategien zu distanzieren.
USA warten nicht mehr auf „Israel“ für regionale Initiativen
Zwei hochrangige Trump-Vertraute bestätigten in vertraulichen Gesprächen gegenüber Israel Hayom, dass der Präsident beschlossen habe, regionale politische Entscheidungen voranzutreiben, ohne auf Netanjahu zu warten. Die Entscheidung spiegelt die wachsende Ungeduld über die seiner Meinung nach zögerliche Haltung Netanjahus bei wichtigen Entscheidungen wider, insbesondere hinsichtlich der Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien.
Trumps übergeordnetes Ziel ist es, den Einfluss der USA in der gesamten Region, insbesondere in den Golfstaaten, zu stärken. Während frühe Normalisierungsrahmenwerke die Zusammenarbeit mit „Israel“ vorsahen, sieht die Regierung nun Netanjahus Zögern, insbesondere seine Weigerung, sich öffentlich zu einem „Horizont für einen palästinensischen Staat“ zu bekennen, als ernsthaftes Hindernis an.
Minister Ron Dermer wurde damit beauftragt, eine Formulierung zu finden, die Offenheit für die Idee eines zukünftigen palästinensischen Staates signalisiert und versucht, politische Sensibilitäten und interne Widerstände innerhalb Israels zu umgehen, ohne Gegenreaktionen auszulösen.
Zu Trumps Frustration kommen Berichte hinzu, wonach Netanjahu und seine Mitarbeiter versucht haben sollen, den kürzlich entlassenen nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz zu militärischen Maßnahmen gegen den Iran zu drängen. Obwohl Netanjahu jegliche nennenswerte Beteiligung bestreitet und behauptet, er habe nur einmal mit Waltz gesprochen, bleibt Trump Berichten zufolge unüberzeugt und sieht die Angelegenheit als Teil eines größeren Musters.
„Israel“ bei Waffenstillstandsabkommen mit Ansar Allah außen vor
Die Veränderung in der Haltung Washingtons wird immer deutlicher, insbesondere in dem jüngsten Waffenstillstandsabkommen der USA mit Ansar Allah, aus dem „Israel“ vollständig ausgeschlossen wurde. Die für die Beziehungen zu den USA zuständigen Beamten konnten einen ganzen Tag lang nach der Ankündigung keine Details aus dem Weißen Haus erfahren.
Dieser Ausschluss geht über diplomatische Kreise hinaus, da Trump während seiner bevorstehenden Regionalreise keinen Besuch in „Israel“ plant, was ein weiteres Signal für eine bewusste Abkehr von der Regierung Netanjahu bei den aktuellen US-geführten Bemühungen im Nahen Osten ist.
Als Reaktion darauf haben sowohl Netanjahu als auch Verteidigungsminister Israel Katz die Bereitschaft „Israels“, allein zu handeln, betont.
Netanjahu bekräftigte, dass das Land auf seine Verteidigungsfähigkeiten vertraut, und Katz betonte, dass „Israel“ weiterhin auf seine Stärke angewiesen sei, um regionalen Bedrohungen zu begegnen – ein Grundsatz, der seine militärische Haltung in früheren Krisen geprägt hat.
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Übersetzt mit Deepl.com
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