Die Welt wandelt sich – und der Westen schlafwandelt Ein Artikel von Alexander Neu

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Die Welt wandelt sich – und der Westen schlafwandelt

Ein Artikel von Alexander Neu

Noch am 26. Februar 2022 hätte kaum jemand für möglich gehalten, was der Ukraine-Krieg möglich gemacht hat: Fast alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages* jubelten am 27. Februar in einer Sondersitzung des Bundestages, die anlässlich des Krieges Russlands gegen die Ukraine einberufen wurde, geradezu berauscht im Anschluss der Kanzlerrede, in der er die „Zeitenwende“ verkündete. Mit diesem Begriff sollte eine Zäsur deutscher Politik in der Sicherheits- und Rüstungspolitik eingeläutet werden. Man erinnere sich: Kanzler Scholz hat mal eben 100 Mrd. Euro Sonderfonds (kreditfinanziert!!!) für die Bundeswehr und die sofortige Anhebung des jährlichen Militärbudgets auf 2 Prozent des BiP angekündigt. Von Alexander Neu.

„Zeitenwende“ – es kam anders als erwartet

Und tatsächlich offenbarte sich mit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine eine Zeitenwende, indessen eine Zeitenwende im geopolitischen und geo-ökonomischen Sinne, mit der weder der Erfinder der „Zeitenwende“, Olaf Scholz, noch die Bürger in unserem Land, noch der Westen gerechnet hätten: Eine Beschleunigung des Zusammenbruchs der alten, der westlich dominierten Weltordnung.

Noch immer klingen die Worte der Außenministerin Annalena Baerbock in den Ohren, wonach sie Russland als Strafe für den Angriff auf die Ukraine ruinieren wolle. Die Wirtschaftsdaten zeigen nicht nur das Gegenteil für die russische Wirtschaft, nein, schlimmer noch, vielmehr rutscht Deutschland in die Rezession. Die Ursachen mögen mannigfaltig sein, aber es gibt eben auch vermeidbare, hausgemachte Fehler, wie der Stopp des Imports günstiger russischer Energieträger, die nun mal eine wesentliche Säule des deutschen Wohlstandes darstellten. Stattdessen importieren wir beispielsweise russische Energieträger mit indischem Etikett zu einem erhöhten Preis. Die Russen nehmen es gelassen, die Inder machen Profit und der deutsche Michel muss tiefer in die Tasche greifen. Die Ampel sollte feststellen (und hoffentlich reift die Erkenntnis), dass Weltpolitik und Weltwirtschaft interdependenter und komplexer sind, als sie wohl erwartet haben: Dreht man an einem Schräubchen, so kann ein Effekt im Gesamtapparat entstehen, den man so gar nicht erwartet hatte. Und so schwebt nun das Damoklesschwert der Deindustrialisierung Deutschlands über uns und damit über unserem Wohlstand. Und die Ampel? Sie setzt diesen desaströsen, für Deutschland suizidalen Kurs unter Führung der Grünen und seltsamer Duldung der SPD und FDP unbeirrt fort.

Geopolitische und geoökonomische Zeitenwende mit Ansage

Die „goldenen Zeiten“ der westlichen Globaldominanz gehen zu Ende. Zu dieser Einsicht gelangen nun endlich auch Politikwissenschaftler mit eher konservativer Ausrichtung wie Herfried Münkler: Weiterlesen in den nachdenkseiten.de

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