Gegen Freund und Feind

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Gegen Freund und Feind

Unterstützung für die AfD und andere extrem rechte Parteien, Annexionsforderungen an Verbündete: USA suchen mit Gewaltpolitik ihre globale Dominanz zu retten. Berlin fügt sich bislang. In Lateinamerika regt sich Widerstand.

28
Jan
2025

WASHINGTON/BERLIN (Eigener Bericht) – Die Trump-Administration setzt die Unterstützung der AfD und anderer Parteien der extremen Rechten in Europa fort und droht weiterhin mit der Annexion von Teilen des EU-Mitglieds Dänemark. Während der Tech-Oligarch Elon Musk, ein enger Mitarbeiter von US-Präsident Donald Trump, am Samstag die Auftaktveranstaltung zum AfD-Bundestagswahlkampf befeuerte, wurde bekannt, dass Trump Kopenhagen bereits konkrete Zwangsmaßnahmen in Aussicht gestellt hat, sollte es nicht freiwillig Grönland an die USA abtreten. Trump fordert zudem eine Massendeportation, mit der der Gazastreifen „gesäubert“ werden soll. Das Gebiet stünde dann der Eingliederung in ein „Groß-Israel“ offen. Widerstand in Kolumbien gegen die beginnende Massenabschiebung lateinamerikanischer Armutsflüchtlinge konnte Trump durch die Verhängung ökonomischer Zwangsmaßnahmen, die die kolumbianische Wirtschaft ruiniert hätten, vorläufig brechen. Doch soll ein lateinamerikanischer Dringlichkeitsgipfel am Donnerstag mögliche Gegenwehr diskutieren. Deutschland, ökonomisch in Abhängigkeit von den USA geraten, fügt sich bislang der Gewaltpolitik gegen Freund und Feind, mit der Washington seine schwindende globale Dominanz zu retten sucht.

„Hoffnungspartei“ AfD

Die Trump-Administration mischt sich nicht nur offen in die inneren Angelegenheiten selbst enger Verbündeter ein; sie tut dies sogar zugunsten von politischen Kräften der extremen Rechten. Tech-Oligarch Elon Musk etwa, aktuell Leiter des neu geschaffenen Department of Government Efficiency (DOGE), hat mehrmals die AfD mit Interventionen auf X unterstützt und der AfD-Bundessprecherin und -Kanzlerkandidatin Alice Weidel mit einem öffentlich geführten Videogespräch international Aufmerksamkeit verschafft.[1] Am vergangenen Samstag meldete er sich bei der Auftaktveranstaltung zum AfD-Bundestagswahlkampf in Halle per Liveschaltung zu Wort und rief zur Wahl der Partei auf. Die AfD sei, äußerte Musk ausdrücklich, Deutschlands „beste Hoffnung“; allgemein sei es „sehr wichtig, stolz auf Deutschland zu sein und darauf, Deutscher zu sein“. Erste Bestrebungen, in Deutschland Kräfte der extremen Rechten zu unterstützen, waren bereits während Trumps erster Amtszeit zu beobachten gewesen (german-foreign-policy.com berichtete [2]). Aktuell finden sie auf hohem Niveau in aller Öffentlichkeit statt. Der Schluss liegt nahe, dass Washington eine Regierungsbeteiligung der AfD wünscht, um seine Ziele für Europa – massive Aufrüstung [3], Abschaffung einschränkender Regeln besonders für die US-dominierte Tech-Branche – mit Hilfe der Partei durchzusetzen. Weiterlesen in german-foreign-policy.com

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