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Gute Staatsstreiche, schlechte Staatsstreiche
Die Ausschaltung des NATO-kritischen rumänischen Präsidentschaftskandidaten wird hierzulande gefeiert – die Maßnahmen der türkischen Willkürjustiz gegen Oppositionsführer Imamoglu gescholten. Wer in Deutschland Schaden von der Demokratie abwenden will, muss sich für die Neuauszählung der Stimmen einsetzen.
Wer sich dieser Tage die Kritik aus Europa an der Verhaftung des türkischen Oppositionsführers Ekrem Imamoglu durch eine dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan willfährig ergebene Justiz anschaut, muss sich verwundert die Augen reiben. Dieselben Leute, die die Ausschaltung des rumänischen Präsidentschaftskandidaten Calin Georgescu feierten, weil dieser als NATO-kritisch und in ihren Augen damit als „pro-russisch“ gilt, schelten jetzt die Maßnahmen der türkischen Willkürjustiz. Der CDU-Politiker Norbert Röttgen versuchte sich sogar in einer historischen Überbietungsmetapher, dass dies die „schwerwiegendste Abkehr von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit“ sei, die es in der Türkei je gegeben habe.
Die historische Blindheit des Herrn Röttgen für drei NATO-Putsche mit Hunderttausenden Verhafteten und Tausenden Toten in der Geschichte der Türkei, ist dabei exemplarisch für die Haltung der selbsterklärten Demokraten respektive Experten. Es gibt eben gute Staatsstreiche und schlechte Staatsstreiche. Nicht die Demokratie als Staatsform steht im Vordergrund der vorgestellten Gesinnung, sondern allein die geopolitische Orientierung der jeweiligen Regierungen. weiterlesen bei overton-magazin.de
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