
Hass-Gipfel in Berlin? Oder Palästina-Kongress.
Es geht darum, dass wir es nicht hinnehmen, uns vorschreiben zu lassen, was eine „gerechtfertigte Israel-Kritik“ ist
5. April. Bild: Times of Gaza
Hass-Gipfel in Berlin? Oder Palästina-Kongress.
Von Wolf Wetzel
Das wäre schon ein starkes Stück. In Berlin. Wo alle so gut miteinander auskommen: Die Regierungsbeamten im Zentrum, die Rentner in den Außenbezirken, die Konzernchefs in Zehlendorf (wie putzig) und die Leiharbeiter in Neu-Köln. Nun droht die Spaltung. Vom 12. bis 14. April.
Aber das ist nicht alles. Denn:
„Antisemiten planen einen Hass-Kongress in Berlin“ So titelte die Berliner Zeitung (BZ) den geplanten „Palästina-Kongress“ vom 12. bis 14. April.
Deren Titel lautet hingegen: „Wir klagen an!“
Wenn das so ist, dann wissen sofort alle Antisemitismus-Experten Bescheid: Das ist eine Finte. Damit kennen wir uns aus. Das Wissen haben wir uns hart erarbeitet.
Um etwas genauer zu sein: Dieses „Wissen“ steht auf einem Berg von Lügen, Verleugnungen, Verharmlosungen und ganz viel Deckungsarbeit:
Wer hat die Antisemiten nach 1945 in Amt und Würden gebracht? Wer hat sie gedeckt? Wer hat sie gebraucht und bewaffnet? Wer deckt den Antijudaismus (der Kirche) bis heute?
Nennen wir drei Beispiele von oben ganz oben bis ganz unten:
- Reinhard Gehlen, erst Militär-Geheimdienstchef in Nazi-Reich, dann Chef vom deutschen Auslandsgeheimdienst BND.
- Oder Filbinger: Erst Marineoffizier im Faschismus, dann Landesvater in Baden-Württemberg. Oder ganz tief unten:
- Wer hat den NSU mit so vielen V-Leuten bereichert, dass man den Staatsanteil am neonazistischen Terror kaum exakt bestimmen kann?
Dieselben haben die Dreistigkeit, den „Kampf gegen den Antisemitismus“ für sich zu beanspruchen?
Sie und der Regierungstross sammeln nun „Beweise“ für ein Verbot. Sie bejubeln Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen.
Was macht sie so wahnsinnig und tollwütig?
Auf dem Palästina-Kongress soll etwas zur Sprache kommen, was man nur dann schnappatmend erwähnt, wenn man sich dann ganz ausführlich über die Dreistigkeit empören will, die deutsche Bundesregierung dafür anzuklagen, dass sie Beihilfe zu einem möglichen Genozid leistet. Oder wenn man erwähnt, dass die deutsche Bundesregierung zu den wichtigsten Waffenlieferanten für Israel zählt. Oder dass sie die Einstellung der Hilfslieferungen nach Gaza betrieben und so zur Waffe des Hungers in Gaza beigetragen hat. Weiterlesen in overton-magazinde
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